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       # taz.de -- Haushaltsstreit in den USA: US-Regierung bleibt geschlossen
       
       > Seit zwei Wochen sind viele US-Beamte im Zwangsurlaub oder arbeiten ohne
       > Gehalt. Gespräche zwischen den Parteien blieben erfolglos, Präsident
       > Trump bleibt stur.
       
   IMG Bild: Weil niemand seine Mauer bezahlen will, bezahlt er seine Beamten nicht: US-Präsident Trump
       
       Washington dpa | Zwei Wochen nach dem Beginn eines teilweisen
       [1][Regierungsstillstandes in den USA] sind die Bemühungen um eine Lösung
       der Krise weiter festgefahren. Gespräche unter der Leitung von
       Vizepräsident Mike Pence brachten am Samstag keine erkennbaren
       Fortschritte. Offizielle Äußerungen der Beteiligten gab es nach Ende der
       Unterredung in Washington zunächst nicht. An den zweistündigen Gesprächen
       hatten Vertreter beider Parteien im Parlament sowie Trump-Schwiegersohn
       Jared Kushner und Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen teilgenommen.
       
       Präsident [2][Donald Trump], der fünf Milliarden Dollar für den Bau einer
       Grenzmauer nach Mexiko fordert, machte am Samstag auf Twitter nochmals
       seine Position deutlich und forderte die Demokraten auf, auf seine Linie
       einzuschwenken: „Die Demokraten könnten das Shutdown-Problem in sehr kurzer
       Zeit lösen“, [3][schrieb Trump].
       
       Der Haushaltsstreit legt bereits seit zwei Wochen Teile der US-Regierung
       lahm. Hunderttausende Regierungsbedienstete sind im Zwangsurlaub oder
       müssen vorerst ohne Gehalt arbeiten. Kurz vor Weihnachten war eine
       Haushaltssperre für mehrere Ministerien in Kraft getreten, weil nicht
       rechtzeitig ein Budgetgesetz für diese Ressorts beschlossen wurde. Darunter
       ist das Heimatschutzministerium, das sich um die Grenzsicherung kümmert.
       
       Nach einem Spitzentreffen am Freitag mit Vertretern aus dem US-Kongress
       hatte Trump mit einem Stillstand der Regierungsgeschäfte in den betroffenen
       Ministerien über Monate oder gar Jahre gedroht. „Ich glaube nicht, dass es
       so kommt, aber ich bin vorbereitet“, sagte er. Trump drohte außerdem damit,
       dass er die Mauer notfalls ohne Zustimmung des Kongresses bauen könnte,
       wenn er „einen nationalen Notstand wegen der Sicherheit unseres Landes“
       verhängen würde. „Das kann ich machen, wenn ich will“, kommentierte er.
       „Wir können einen nationalen Notstand verhängen und sie sehr schnell bauen.
       Das ist ein anderer Weg, es zu machen. Aber wenn wir es durch einen
       Verhandlungsprozess machen können, werden wir es probieren.“
       
       ## Ungeeignetes Mittel zur Grenzsicherung
       
       Die neu gewählte Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy
       Pelosi, nannte die Gespräche mit Trump am Freitag teils kontrovers, sie sah
       aber auch mögliche Fortschritte. Trump sprach von einem sehr produktiven
       Treffen.
       
       Die oppositionellen Demokraten – die inzwischen die Mehrheit im
       Abgeordnetenhaus innehaben – haben immer wieder deutlich gemacht, sich
       nicht auf Trumps Forderung einlassen zu wollen, Geld für den Bau einer
       Grenzmauer zu Mexiko bereitzustellen. Die Demokraten halten den Bau einer
       Mauer oder eines stählernen Grenzzaunes nicht für das geeignete Mittel zur
       Sicherung der 2.000 Meilen langen Landgrenze zu dem Nachbarstaat. Pelosi
       sagte, das sei „Denken von gestern“.
       
       Trump hingegen argumentiert, der Mauer-Bau sei notwendig, um illegale
       Grenzübertritte von Drogenkriminellen, Menschenhändlern und Terroristen zu
       verhindern. Der Mauerbau war eines der zentralen Wahlkampfversprechen
       Trumps. Die Forderung nach dem Mauerbau und die anschließende Behauptung,
       Mexiko werde dafür bezahlen, wurde fast zum Kult während Trumps
       Veranstaltungen im Präsidentschaftswahlkampf 2016.
       
       6 Jan 2019
       
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