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       # taz.de -- Integration an Hamburger Schulen: Bei Mathe Deutsch lernen
       
       > Hamburg setzt bei der Flüchtlingsbeschulung darauf, auch im
       > Fachunterricht Deutschkenntnisse zu erweitern. Das entsprechende
       > Modellprojekt geht nun in Serie.
       
   IMG Bild: Lernen schnell: SchülerInnen in einer Flüchtlingsklasse
       
       Hamburg taz | Hamburg steht stetig vor der Aufgabe, neu zugewanderte Kinder
       in die Schulen zu integrieren. Schulsenator Ties Rabe (SPD) stellte nun das
       Modellprojekt „Deutsch als Zweitsprache im Fachunterricht“ vor, dass nach
       zwei Jahren Test in Serie geht. Im Kern geht es darum, durch sensible
       Unterstützung zu verhindern, dass Kinder wegen Sprachlücken im
       Fachunterricht scheitern und zugleich Fachunterrichtszeit für Sprachbildung
       zu nutzen.
       
       „Viele Schüler brauchen mehr Rückenwind, um Deutsch zu lernen“, sagte Rabe.
       Dazu zählt er nicht nur die rund 9.000 Flüchtlingsschüler aus
       „Internationalen Vorbereitungsklassen“ (IVK), die nach und nach in die
       Regelklassen wechseln, sondern auch Kinder mit Migrationshintergrund und
       deutsche Schüler, die Sätze wie „die Hanse trieb regen Handel“ schlicht
       nicht verstünden, weil sie an „Regen“ denken.
       
       „Der Unterricht erfährt ein Umdenken“, erklärt Projektleiterin Marika
       Schwaiger. Die Flüchtlingskinder lernten im Alltag meist sehr schnell
       Deutsch.
       
       Doch im Unterricht zeige sich, dass sie sich schwer tun, Textaufgaben zu
       verstehen. Meist verstünden sie in vielen Sprachen gebräuchliche
       Fachbegriffe wie „addieren“gut. „Schwierig sind oft die kleinen typisch
       deutschen Wörter, wie: in, an, doch, auf“, so Schwaiger. Sie zeigte
       Hilfsmittel wie einen „Textaufgabenfächer“, der in kleinen Schritten
       erklärt, wie eine Aufgabe zu bewältigen ist.
       
       Davon profitierten auch Schüler ohne Flüchtlingshintergrund. Die Schüler
       aus IVKs seien leistungsstark, ergänzte eine Lehrerin. Sie bräuchten aber
       Hilfen, um sich im Deutschen auszudrücken.
       
       An dem Modellprojekt nahmen bisher 43 Schulen teil. Etwa 2.000 Lehrer
       ließen sich fortbilden. Ein Ergebnis sind vier Aufgabenordner, die künftig
       alle Hamburger Schulen benutzen dürfen. Die ersten fertigen Ordner werden
       auch von anderen Bundesländern benutzt, die von Hamburg lernen wollen. Denn
       dass Hamburg als einziges Land bei Schulvergleichen aufholte, liegt nicht
       nur daran, dass es sich verbesserte, sondern auch daran, dass andere
       absackten. Sprachsensibler Unterricht wird nun gar „Schwerpunktthema“ der
       Kultusministerkonferenz in 2019.
       
       22 Jan 2019
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Kaija Kutter
       
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