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       # taz.de -- Mazedonien billigt Umbenennung: Wort gehalten, Nord angepeilt
       
       > Mit der Zustimmung des Parlaments hat die Lösung des Namensstreits eine
       > weitere Hürde genommen. Das griechische Parlament muss auch noch „Ja“
       > sagen.
       
   IMG Bild: Protest vor der Abstimmung im Parlament
       
       Skopje ap | Das mazedonische Parlament hat am Freitag einer Umbenennung des
       Landes in Nordmazedonien zugestimmt. Damit erfüllt Mazedonien [1][seinen
       Teil einer Vereinbarung mit Griechenland], die einen jahrzehntelangen
       Namensstreit zwischen den beiden Ländern beenden und den Weg Mazedoniens in
       die EU und die Nato ebnen soll. Das griechische Parlament muss der
       Vereinbarung noch zustimmen.
       
       Ministerpräsident Zoran Zaev sprach von einer schweren aber notwendigen
       Entscheidung. Ohne die Vereinbarung könne Mazedonien nicht Mitglied der
       Europäischen Union und der Nato werden, sagte er. Griechenland hatte die
       Namensänderung zur Bedingung dafür gemacht, dass es eine Aufnahme in die
       Staatenbündnisse nicht länger blockiert.
       
       Für die Annahme der Verfassungsänderung war eine Zwei-Drittel-Mehrheit von
       80 der 120 Abgeordneten im mazedonischen Parlament nötig. Zaevs
       Mitte-links-Regierung war dafür auf Stimmen der Opposition angewiesen. Für
       die Änderung stimmten alle 81 anwesenden Abgeordneten. Die anderen 39
       blieben der Abstimmung fern.
       
       Der Führer der konservativen Oppositionspartei VMRO-DPMNE beschuldigte die
       Regierung, Abgeordnete „erpresst“ zu haben, um die Zustimmung zu bekommen.
       Hristjan Mickoski rief Zaev auf, vorgezogene Neuwahlen anzusetzen. Die
       Zustimmung zu der Namensänderung sei Verrat.
       
       Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras gratulierte Zaev. Die
       beiden hätten nach der Abstimmung miteinander gesprochen, teilte Tsipras'
       Büro mit.
       
       Tsipras hat am Mittwoch erklärt, er strebe trotz starken Widerstands
       innerhalb seiner Regierungskoalition eine Ratifizierung der Vereinbarung im
       Parlament von Athen noch im Januar an. Sollte sein Koalitionspartner, die
       rechtsgerichteten Unabhängigen Griechen, im Streit um das Abkommen
       abspringen, werde er noch vor einer Abstimmung die Vertrauensfrage stellen.
       
       Bundesaußenminister Heiko Maas sprach nach der Abstimmung in Skopje in
       einer Erklärung von einem Beispiel dafür, „dass beharrliche Sacharbeit,
       Durchhaltevermögen und politischer Mut in der Diplomatie zum Erfolg
       führen“. Dies sende ein „ermutigendes Signal in die gesamte Region“.
       
       12 Jan 2019
       
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