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       # taz.de -- Kommentar Jahresbericht zu Bundeswehr: Steter Ruf nach mehr Geld
       
       > Der Wehrbeauftragte fordert einen höheren Etat. Dabei wären weniger
       > Auslandseinsätze sinnvoller und man würde Geld sparen.
       
   IMG Bild: Neues Jahr, gleiche Forderungen: Bartels wünscht sich mehr Personal und eine bessere Ausstattung
       
       Was sich auch immer über das Verteidigungsministerium Ursula von der Leyens
       sagen lässt – eine gewisse Fuchsschläue ist Ursula von der Leyen und ihrer
       Truppe nicht abzusprechen. Ausgerechnet an dem Tag, an dem die
       Aufmerksamkeit auf den Jahresbericht des Wehrbeauftragten fokussiert ist,
       veröffentlicht sie mal so eben ihren Bericht zum [1][verheerenden
       Moorbrand] im niedersächsischen Naturschutzgebiet Tinner Dose – Sprakeler
       Heide im vergangenen Jahr.
       
       Mehr als einen Monat dauerte es, bis der durch eine verantwortungslose
       „Schießkampagne“ der Bundeswehr ausgelöste Großbrand nahe Meppen gelöscht
       werden konnte – mit gravierenden Auswirkungen auf Mensch und Natur. Militär
       sorgt eben nicht nur in Kriegszeiten für Verheerungen. Da verwundert es
       nicht, wenn das Verteidigungsministerium kein sonderliches Interesse an
       einer breiteren Diskussion über seine beschämende Bilanz des Desasters hat.
       
       Dem Bericht des Wehrbeauftragten kann von der Leyen hingegen stets
       entspannt entgegensehen. Denn dessen Kernbotschaft ist immer dieselbe: Die
       Bundeswehr braucht [2][mehr Personal] und eine [3][bessere Ausstattung].
       Das sieht die Ministerin nicht anders. In unverbrüchlicher Treue lieferte
       ihr Hans-Peter Bartels auch in diesem Jahr wieder passende
       Argumentationshilfen, warum der Verteidigungsetat in Höhe von derzeit 42,9
       Milliarden Euro immer noch nicht ausreichend sei.
       
       Für den SPD-Mann Bartels ist es keine Frage, dass die Bundeswehr mehr Geld
       benötigt und größer werden muss. Wer der Auffassung ist, dass die
       Rückbesinnung auf die Landes- und Bündnisverteidigung gleichberechtigt
       neben unverminderten „Out of area“-Einsätzen außerhalb des Nato-Gebietes
       stehen soll, kann diese Auffassung vertreten. Besser wäre es allerdings,
       für eine Einschränkung der Aufgaben zu plädieren, etwa eine Reduzierung der
       zahlreichen Auslandseinsätze von Afghanistan bis Mali. Auf diese Idee kommt
       ein Sozialdemokrat jedoch leider heutzutage nicht mehr.
       
       29 Jan 2019
       
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