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       # taz.de -- Loveparade-Katastrophe in Duisburg: Tag der Entscheidung
       
       > Der Loveparade-Prozess könnte am Dienstag eingestellt werden. Echte
       > Konsequenzen für die Mitarbeiter der Stadtverwaltung bleiben dann aus.
       
   IMG Bild: „Multikausales Geschehen“: Für die 21 Toten und 652 Verletzten könnte Gerechtigkeit ausfallen
       
       Die Staatsanwaltschaft könnte den Prozess wegen der Duisburger
       Loveparade-Katrastrophe von 2010 mit 21 Toten und 652 Verletzten am
       Dienstag einstellen. Das hieße: keine Konsequenzen für die
       Mitarbeiter*innen der Duisburger Stadtverwaltung. Drei Beschäftigten der
       Firma Lopavent des Veranstalters Rainer Schaller drohen dagegen Zahlungen
       von etwa 7.000 Euro.
       
       Grund für die Loveparade-Katastrophe vom 24. Juli 2010 war nach Ansicht des
       Duisburger Landgerichts ein „multikausales Geschehen“. Zwar sei es richtig
       gewesen, die Mitarbeiter*innen von Stadt und Lopavent vor Gericht zu
       stellen, erklärte der Vorsitzende Richter Mario Plein. Die [1][individuelle
       Schuld sei jedoch nur „gering bis mittelschwer“].
       
       Ausdrücklich kritisierte Richter Plein dagegen das Vorgehen der Polizei:
       Die habe den einzigen Zugang aus dem engen, niedrigen Tunnel, der zum
       Veranstaltungsgelände führte, mit einer Kette aus Beamten abgesperrt.
       Außerdem sei ein Polizeiwagen in das Gedränge gefahren und habe so die
       Massenpanik verstärkt.
       
       Verantwortliche Polizeiführer mussten sich dennoch nie vor Gericht
       verantworten: Schon unmittelbar nach der Katastrophe hatte
       Nordrhein-Westfalens damaliger Innenminister Ralf Jäger (SPD) erklärt, die
       Polizei treffe keine Schuld. Auch Veranstalter Schaller und Duisburgs
       CDU-Oberbürgermeister Adolf Sauerland, der mit dem Event Werbung für seine
       Stadt machen wollte, wurden nicht angeklagt. Beide hätten sich nicht mit
       konkreten Planungen beschäftigt – „strafrechtlich“ treffe sie keine Schuld.
       Viele der als Nebenkläger*innen auftretenden Angehörigen der Opfer sind
       deshalb enttäuscht und sprechen von einem „Alibiprozess“.
       
       5 Feb 2019
       
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