URI: 
       # taz.de -- Haushaltsstreit USA: Trump-Rede erst nach Shutdown-Ende
       
       > US-Präsident Trump hat seine Rede zur Lage der Nation verschoben. Er will
       > sie erst halten, wenn der Shutdown vorüber ist. Um den Auftritt hatte es
       > Streit gegeben.
       
   IMG Bild: Nancy Pelosi hatte Donald Trump einen Auftritt im Repräsentantenhaus untersagt
       
       Washington ap | US-Präsident Donald Trump hat seine Rede zur Lage der
       Nation bis nach dem Ende der Einschränkung des Regierungsbetriebs
       verschoben. Trump gab am Mittwoch (Ortszeit) damit nach einem einwöchigen
       Zwist mit der demokratischen Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses,
       Nancy Pelosi, nach. Trump schrieb bei [1][Twitter], er schaue sich „nicht
       nach einem alternativen Veranstaltungsort (…) um, weil es keinen
       Veranstaltungsort gibt, der mit der Geschichte, Tradition und Bedeutung der
       Repräsentantenhauskammer mithalten kann“.
       
       Pelosi hatte am Mittwoch Bescheid gegeben, dass Trump nicht erlaubt werde,
       die Rede kommende Woche vor einer gemeinsamen Sitzung des Kongresses zu
       präsentieren.
       
       Es ist Tradition, dass die Rede zur Lage der Nation des Präsidenten im
       Repräsentantenhaus gehalten wird. Unter den Zuhörern sind Abgeordnete der
       Demokratischen und der Republikanischen Partei, Richter des Obersten
       Gerichtshofs der USA, geladene Gäste und ein großes Fernsehpublikum.
       
       Die jährliche „State of the Union Address“ ist der jüngste Spielball im
       Machtkampf zwischen Trump und den Demokraten. Diese wollen die von Trump
       geforderten 5,7 Milliarden Dollar für den Bau einer Mauer an der Grenze zu
       Mexiko nicht im Kongress genehmigen, Trump wiederum will [2][keinen
       Haushalt ohne Mauer]. Deshalb sind Hunderttausende Angestellte in mehreren
       Behörden im Zwangsurlaub oder werden [3][nicht bezahlt]. Dieser sogenannte
       Shutdown dauerte am Mittwoch bereits den 33. Tag an.
       
       Pelosi teilte Trump mit, dass das Repräsentantenhaus keiner Resolution
       zustimmen werde, um ihm die Ansprache zu erlauben, bevor der Shutdown
       beendet sei. „Ich denke, das ist ein großer Fleck auf dem unglaublichen
       Land, das wir alle lieben“, sagte Trump.
       
       Pelosi hatte Trump bereits vergangene Woche aufgefordert, die Rede zu
       verschieben, mit der Begründung, dass der Secret Service und das
       Heimatschutzministerium wegen Personalengpässen durch den Shutdown die
       Sicherheit am Kapitol nicht ausreichend garantieren könnten.
       
       Trump schrieb in einem Brief, es gebe keine Probleme mit der Sicherheit. Er
       werde seine verfassungsmäßige Pflicht tun und die Abgeordneten und
       Senatoren über die Lage der Nation informieren. „Es wäre so sehr traurig
       für unser Land, wenn die State of the Union nicht pünktlich, nach Plan und,
       sehr wichtig, am Ort gehalten werden würde“, schrieb Trump.
       
       ## Gesetzentwürfe haben wenig Chancen
       
       Der Senat plant am Donnerstag eine [4][Abstimmung über zwei Gesetzentwürfe]
       zum Shutdown. Ein republikanischer Entwurf würde Trump eine Finanzierung
       seiner Mauer ermöglichen, ein demokratischer würde die Regierung bis zum 8.
       Februar wieder öffnen, ohne eine Mauer zu finanzieren. Beide Entwürfe
       werden voraussichtlich nicht verabschiedet werden. Die Demokraten im
       Repräsentantenhaus werden voraussichtlich einen neuen Vorschlag einbringen,
       in dem sie Milliarden von zusätzlichen Dollar für andere
       Grenzsicherheitsmaßnahmen zur Verfügung stellen.
       
       Pelosi argumentierte, als sie Trump am 3. Januar für eine Rede zur Lage der
       Nation am 29. Januar eingeladen habe, sei nicht gedacht worden, dass der
       Regierungsbetrieb dann noch eingeschränkt sein würde. Nach Bekanntwerden
       von Pelosis Brief sagte Trump, er sei nicht überrascht. Die Demokraten
       hätten sich radikalisiert.
       
       24 Jan 2019
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://twitter.com/realDonaldTrump/status/1088289916826648577
   DIR [2] /US-Haushaltsstreit-um-Grenzmauer-Bau/!5564504
   DIR [3] /Shutdown-in-den-USA/!5564381
   DIR [4] /Shutdown-Ende-in-den-USA/!5567917
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt USA unter Donald Trump
   DIR USA
   DIR Shutdown
   DIR US-Haushaltsstreit
   DIR Haushaltsstreit
   DIR Nancy Pelosi
   DIR Donald Trump
   DIR Rede zur Lage der Nation
   DIR State of the Union
   DIR Donald Trump
   DIR Schwerpunkt USA unter Donald Trump
   DIR Shutdown
   DIR Shutdown
   DIR Schwerpunkt USA unter Donald Trump
   DIR Schwerpunkt USA unter Donald Trump
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Kommentar Trumps „State of the Union“: Braucht kein Mensch
       
       Der US-Präsident ist höchst ungeschickt durch die Themen gestolpert, denn
       er kann nur provokante Soundbites. Alles andere überfordert ihn.
       
   DIR US-Präsident in der Defensive: Sie lehrt Trump das Fürchten
       
       Für Trump läuft es derzeit schlecht. Er hat den Shutdown verspielt – und
       wird von Nancy Pelosi, der Sprecherin des Repräsentantenhauses, vorgeführt.
       
   DIR Shutdown in den USA: Trump mauert nicht länger
       
       Überraschende Wende im US-Haushaltsstreit: Der „Shutdown“ ist erstmal
       beendet – zumindest bis zum 15. Februar.
       
   DIR Shutdown USA: Kein Ende des Haushaltsstreits
       
       Weder Demokraten noch Republikaner können sich mit einem Gesetzentwurf zum
       Shutdown-Ende durchsetzen. US-Präsident Trump beharrt auf der Grenzmauer.
       
   DIR Shutdown-Ende in den USA: Senat stimmt über Vorschläge ab
       
       Am Donnerstag soll zwar über Vorschläge für ein Shutdown-Ende abgestimmt
       werden. Die Erfolgsaussichten sind aber gering.
       
   DIR Shutdown in den USA: Es gibt nur Burger im Weißen Haus
       
       Donald Trump nutzt jede Chance, den Stillstand im US-Haushaltsstreit zu
       thematisieren. Dem College-Football-Meisterteam servierte er demonstrativ
       nur Fast Food.
       
   DIR Shutdown in den USA: Hunderttausende arbeiten ohne Lohn
       
       Der US-Haushaltsstreit trifft 800.000 Mitarbeiter der Regierung hart. Sie
       sind im Zwangsurlaub oder müssen unbezahlt arbeiten.