# taz.de -- Temporäres Gartenprojekt: Kompost für die letzte Brache
> Direkt neben dem neuen taz-Haus will eine AktivistInnengruppe säen und
> pflanzen, ernten und imkern. Solange es noch geht.
IMG Bild: Kann nicht weg: Upcycling-Gewächshaus der Gruppe „Im Garten“
Ein Kubus von vielleicht sechs Quadratmetern Grundfläche,
zusammengeschraubt aus alten Fenstern, Balken und Paletten. Etwas einsam
steht er auf einer der letzten Brachen an der Friedrichstraße, direkt neben
dem taz-Haus und umgeben von Sand, plattgewalztem Schutt und einem zu spät
gekommenen Weihnachtsbaum.
Seit wann das Upcycling-Gewächshaus da ist, wissen die meisten tazlerInnen
nicht genau – ein, zwei, drei Wochen? Und wer hat’s gebaut? Nun, das
Bauwerk ist immerhin signiert: „Im Garten Berlin“ hat jemand mit dem Finger
auf die noch schmutzblinden Scheiben geschrieben. [1][Auf Facebook] gibt es
erste Hinweise – Fotos werkelnder Menschen und ein euphorisches Posting:
„Wir können es selbst kaum glauben :O Ein riesen Grundstück in der
Friedrichstraße und wir dürfen darauf einen Garten machen!“
Aushilfshausmeister, Kolumnist und Spatzenexperte Helmut Höge hat dann auch
eine Nummer: Am Telefon meldet sich Danni, eine von einem Dutzend Aktiver,
die seit 2015 gemeinsam gärtnern und Veranstaltungen oder Partys
organisieren. Nach kleinen Gartenprojekten bei „Moabit hilft“ und einer
Geflüchteten-Unterkunft in der Osloer Straße kamen sie zur „Bauhütte“, dem
Projektraum des „Kreativquartiers“ am Besselpark. Die Hütte zieht demnächst
auf die unbebaute Fläche neben der taz und hat die GärtnerInnen eingeladen,
mitzukommen.
Was ist geplant? „Wenn das Gewächshaus fertig ist, legen wir Hochbeete oder
Hügelbeete an“, sagt Danni. „Wir haben richtig Lust, etwas Cooles zu
machen.“ Ein Netzwerk gibt es schon: Kompost liefert der Kinderbauernhof im
Görli, es besteht Kontakt zu ImkerInnen, eine andere Gruppe hat angeboten,
den Sand gegen fruchtbare Erde auszutauschen. Baumaterialien gibt’s bei
Ebay oder geschenkt.
Wie lange das alles währt, ist unklar. „Wir gehen von mindestens zwei
Jahren aus“, sagt Danni. Wenn der Bezirk neue InteressentInnen für die
Brache gefunden hat, wird sich irgendwann auch diese Lücke an der
Friedrichstraße schließen. Aber jetzt wird erst mal gepflanzt.
12 Feb 2019
## LINKS
DIR [1] https://www.facebook.com/imgarten.berlin/?ref=br_rs
## AUTOREN
DIR Claudius Prößer
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