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       # taz.de -- Kita-Warnstreik in Berlin: Mal gucken, was geht
       
       > Rund 2.500 ErzieherInnen beteiligen sich an einem ersten Warnstreik in
       > der laufenden Tarifrunde. Dutzende Kitas bleiben bis mittags geschlossen.
       
   IMG Bild: Kämpferisch in Rot: In Berlin streiken die ErzieherInnen
       
       ErzieherInnen haben Streikmacht: Wenn Kitas und Schulhorte geschlossen
       bleiben, kann man den Betriebsablauf dieser Stadt ganz schön stören.
       Insofern ließ die Gewerkschaft GEW in den laufenden Tarifverhandlungen für
       die Landesbediensteten schon mal die Muskeln spielen. 13.000 ErzieherInnen
       und SozialarbeiterInnen in den 277 landeseigenen Kitas, in Schulhorten und
       Jugendämtern waren am Dienstag zur Arbeitsniederlegung von Dienstbeginn bis
       mittags um 12 Uhr aufgerufen.
       
       Rund 2.500 Beschäftigte fanden sich auf dem Dorothea-Schlegel-Platz am
       S-Bahnhof Friedrichstraße ein. Für ein erstes Aufmuskeln nach dem
       Verhandlungsauftakt am 21. Januar nicht übel, wie auch GEW-Landeschef Tom
       Erdmann am Rande der Kundgebungsbühne befand: „Wir sind sehr angetan!“
       
       Dutzende Kitas blieben laut GEW geschlossen. Eigentlich nervig für die
       Eltern, doch am Dienstag schien die Solidarität zu überwiegen: Viele hatten
       sich mit ihren Kita-Kindern unter die Streikenden gemischt. Auch das
       Elternbündnis Kitakrise Berlin, das für eine bessere Kitaplatzversorgung
       kämpft, hatte sich solidarisch erklärt – angesichts des Fachkräftemangels
       müsse der Beruf dringend attraktiver werden.
       
       Politischen Rückenwind gab's auch: Seine Partei stehe „ohne Wenn und Aber“
       hinter den ErzieherInnen, sagte SPD-Fraktionschef Raed Saleh gewohnt markig
       und in roter Streikweste. Grünen-Fraktionschefin Silke Gebel trat passend
       mit Baby im Tragetuch vors Mikrofon und erinnerte daran, dass dieser
       Arbeitskampf vor allem auch ein weiblicher Kampf sei. Denn ein Großteil der
       ErzieherInnen sind Frauen.
       
       ErzieherInnen in Berlin verdienen rund 400 Euro weniger als die bei Bund
       und Kommunen angestellten KollegInnen. Die GEW fordert eine Angleichung der
       Tariftabellen. Nächster Verhandlungstermin ist der 6. Februar.
       
       29 Jan 2019
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Anna Klöpper
       
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