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       # taz.de -- US-Fahrdienst verlässt Katalonien: Uber sagt „Hasta pronto Barcelona“
       
       > Der Fahrdienst aus den USA verabschiedet sich aus Kataloniens Hauptstadt.
       > In Madrid protestieren Taxifahrer weiter gegen Uber.
       
   IMG Bild: Haben sich gegen Uber durchgesetzt: Taxis in Barcelona
       
       Madrid taz | Die App von Uber oder Cabify auf dem Smartphone – und in
       Barcelona im Urlaub? Das ist jetzt nutzlos. Denn seit Freitag operieren die
       Online-Plattformen für Fahrzeuge mit Chauffeur – VTC, wie sie die Spanier
       nennen – in Katalonien nicht mehr.
       
       Der Grund: Nach einem Taxistreik hat die katalanische Regionalregierung
       unter Quim Torra den Personentransport durch Fahrzeuge, die keine
       offiziellen Taxilizenz haben, neu geregelt. Nur Taxen können vom Kunden auf
       der Straße angehalten werden. Wer eine der schwarzen VTC-Limousinen will,
       muss diese je nach Ort 15 Minuten bis eine Stunde im Voraus bestellen. Eine
       Standortangabe per App wird es ebenfalls nicht mehr geben.
       
       Damit erfüllt die katalanische Regionalregierung eine der Hauptforderungen
       der Taxifahrer, die in den Chaffeurdiensten mit ihren Apps mit
       Geolokalisatoren unlauteren Wettbewerb sahen. Ursprünglich einmal waren
       VTC-Limousinen mit Chauffeuren Fahrzeuge für besondere Anlässe. Ein „Hasta
       pronto Barcelona“ – „Bis bald Barcelona“ [1][schickte Uber] am Freitag an
       seine Kunden.
       
       Die Großunternehmer, die zum Teil über 2.000 Fahrer in ganz Spanien unter
       Vertrag haben, wollen jetzt die katalanische Regionalregierung auf über
       eine Milliarde Euro Schadensersatz verklagen. Alleine in Barcelona würden
       3.500 Arbeitsplätze verloren gehen, beschweren sie sich.
       
       ## „Ein betrügerisches Geschäftsmodell“
       
       Uber und Cabify vermitteln nur und kassieren dafür ordentlich Gebühren. Die
       VTC-Unternehmen streichen einen weiteren beachtlichen Teil der Fahrgebühren
       ein. Die Chauffeure ganz unten verdienen – so Berechnungen der spanischen
       Presse – gerade einmal die Hälfte dessen, was ein Taxler nach Hause bringt.
       
       Die Taxivereinigung Elite veröffentlichte ein Kommuniqué, in dem sie die
       neue gesetzliche Regelung in Katalonien begrüßt. „Sie haben ein
       betrügerisches Geschäftsmodell entworfen, in dem sie urbane
       Taxidienstleistungen mit Hilfe einer VTC-Lizenz anbieten, die das
       eigentlich nicht vorsieht“, heißt es dort.
       
       In Madrid ging derweil am Freitag ein Taxistreik für eine Neuregelung des
       Gewerbes in den 12. Tag. Doch die Regierung der konservativen Partido
       Popular (PP) in der Region Madrid, die von den rechtsliberalen Ciudadanos
       (Cs) unterstützt wird, will von einer Regelung wie in Katalonien nichts
       wissen.
       
       „Wir werden der Erpressung nicht nachgeben“, richtete sich der regionale
       Regierungschef Ángel Garrido an die Streikenden, die immer wieder
       Hauptverkehrsadern blockieren. Das Geschäftsmodell von Uber und Cabify
       stelle für ihn keinen unlauteren Wettbewerb dar, sondern moderne
       Marktwirtschaft. „Die Welt verändert sich für alle, das kann man nicht
       aufhalten“, erklärte er.
       
       Die streikenden Taxifahrer versammelten sich am Freitag erneut vor dem Sitz
       der Madrider Regionalregierung. Aus Barcelona waren Kollegen gekommen, um
       die hauptstädtischen Taxler zu unterstützen.
       
       1 Feb 2019
       
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