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       # taz.de -- Zollstreit mit den USA: EU will doch verhandeln
       
       > Trotz Trumps Drohungen wollen EU-Vertreter mit den USA über niedrigere
       > Zölle konferieren. Im Ausschuss gibt es eine knappe Mehrheit dafür.
       
   IMG Bild: Protest in Wartestellung: Bald könnten Verhandlungen über ein TTIP light beginnen
       
       Brüssel taz | Die EU ist nun offenbar doch bereit, unter Druck mit den USA
       über Zollsenkungen zu verhandeln. Nach der EU-Kommission schwenkt am
       Dienstag auch das Europaparlament auf eine weiche Linie ein. Der
       Handelsausschuss stimmte Gesprächen zu, die zu einem Abbau von Industrie-
       und Autozöllen führen sollen.
       
       Die Europäer brechen damit mit ihrer bisherigen Linie. „Wir verhandeln
       erst, wenn Trump die Pistole von unserer Brust nimmt“, hatte
       EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström vor einem Jahr erklärt. Jetzt hat
       sie ein Verhandlungsmandat vorgelegt – obwohl Trump wieder mit
       25-Prozent-Strafzöllen auf EU-Autos droht. Nachdem das
       US-Handelsministerium in einem Gutachten erklärt hat, dass importierte
       Autos die nationale Sicherheit gefährden, [1][kann Trump die Zölle
       innerhalb von 90 Tagen einführen].
       
       Ursprünglich wollte der Handelsausschuss das Mandat für Verhandelungen
       zurückweisen. Doch eine knappe Mehrheit aus konservativen und liberalen
       Abgeordneten drehte den Entwurf komplett um. Die Abgeordneten fordern, auch
       Autos und Autozölle in die Gespräche einzuschließen. Zölle auf
       landwirtschaftliche Produkte dürften hingegen nicht zur Debatte stehen.
       Doch genau das fordert Trump.
       
       Die Fronten sind damit schon vor dem Start der Gespräche verhärtet. Zudem
       erheben die USA [2][weiter Strafzölle auf Stahl und Aluminium] aus Europa.
       Dennoch drängt vor allem Deutschland auf Verhandlungen – in der vagen
       Hoffnung, so die Autoindustrie zu schützen.
       
       ## NGOs gegen ein Verhandlungsmandat
       
       Für den Vorsitzenden des Handelsausschusses, Bernd Lange, bringt sich die
       EU so in eine unmögliche Position. „Es ist nicht im Interesse der EU, sich
       mit vorgehaltener Waffe an den Verhandlungstisch zwingen zu lassen“, so der
       SPD-Politiker. Vor Kompromissen haben auch [3][60
       Nichtregierungsorganisationen wie Greenpeace, Powershift und Friends of the
       Earth Europe gewarnt].
       
       „Mit Regierungen, die weder Bemühungen zeigen noch Maßnahmen ergreifen, um
       gegen den Klimawandel und für Umweltschutz vorzugehen, sollte die EU keine
       Verhandlungen aufnehmen“, fordern sie. Ihr Appell richtet sich vor allem an
       die Handelsminister. Sie kommen am Donnerstag in Bukarest zusammen, um über
       das Verhandlungsmandat zu beraten, das die EU-Kommission vorgelegt hat.
       Wenn sie zustimmen, könnten die umstrittenen Gespräche schon bald beginnen.
       
       20 Feb 2019
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Handelsstreit-zwischen-USA-und-EU/!5571031
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   DIR [3] https://power-shift.de/gemeinsame-erklaerung-von-mehr-als-60-europaeischen-zivilgesellschaftlichen-organisationen-zu-den-handelsverhandlungen-zwischen-der-eu-und-den-usa/
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Eric Bonse
       
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