URI: 
       # taz.de -- Kritik an Kohle-Kommission: Kosten für Ausstieg „zu wolkig“
       
       > Haushaltsexperten von CDU und SPD nehmen Anstoß am Kostenplan der
       > Kohle-Kommission. Die Bundesländer bekämen Milliarden ohne Zweckbindung.
       
   IMG Bild: Bis zum Kohle-Ausstieg bleibt noch viel Zeit zum Diskutieren
       
       Berlin afp | Haushaltsexperten der großen Koalition kritisieren den
       [1][Kompromiss der Kohle-Kommission]. CDU-Haushaltsexperte Andreas Mattfeld
       sagte der Bild-Zeitung nach einer Sitzung mit Bundeswirtschaftsminister
       Peter Altmaier (CDU): „Diesem Konzept kann ich so nicht zustimmen.“ Die
       Kohle-Kommission sei durch niemanden legitimiert, „macht uns als Bundestag
       aber Vorgaben. Das geht so nicht.“ Er habe Angst um die
       Versorgungssicherheit der Industrie.
       
       Der SPD-Haushaltsexperte Johannes Kahrs nannte die bisherigen Pläne in der
       Bild-Zeitung „viel zu wolkig“. Insbesondere an einem Punkt des
       Kohle-Kompromisses habe es bei dem Treffen mit Altmaier Kritik gehagelt,
       berichtete Kahrs: Dass die vom Kohleausstieg betroffenen Bundesländer
       jährlich 700 Millionen Euro ohne Zweckbindung erhalten sollen. „Es kann
       nicht sein, dass 700 Millionen Euro bis 2038 aus dem Bundeshaushalt einfach
       so vergeben werden“, kritisierte der SPD-Politiker.
       
       In der Sitzung wurde Altmaier laut Bild vorgeworfen, dass er sich weigere,
       konkrete Zahlen zu den Gesamtkosten des Kohleausstiegs zu nennen. Der
       Wirtschaftsminister erklärte gegenüber der Zeitung, erst nach Prüfung durch
       den Finanzminister und Erarbeitung der Gesetze seien genauere Angaben zu
       den Kosten möglich.
       
       Die Kohlekommission hatte sich nach schwierigen Beratungen auf einen
       Kompromiss verständigt, wonach die Kraftwerkskapazitäten ab 2022
       schrittweise abgebaut werden und spätestens 2038 auslaufen.
       
       40 Milliarden an Bundesländer für den Ausstieg 
       
       Die betroffenen Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Sachsen und
       Sachsen-Anhalt sollen jährlich zwei Milliarden Euro vom Bund bekommen:
       Zahlungen von 1,3 Milliarden Euro sollen in einem Maßnahmengesetz
       verankert, weitere 700 Millionen Euro für weitere Maßnahmen der
       Strukturförderung bereitgestellt werden. Das Geld soll über 20 Jahre
       fließen – das wären 40 Milliarden Euro.
       
       13 Feb 2019
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Kohleausstieg-2038/!5565604
       
       ## TAGS
       
   DIR Kohle
   DIR Ausstieg
   DIR Energiewende
   DIR Haushalt
   DIR BMBF
   DIR Lesestück Recherche und Reportage
   DIR Schwerpunkt Klimawandel
   DIR Schwerpunkt Klimawandel
   DIR Kohlekommission
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Strukturwandel in den Kohleregionen: Blühende Landschaften
       
       Neue Forschungsinstitute sollen den Strukturwandel in den
       Braunkohlerevieren vorantreiben. Zehn Zukunftsprojekte wurden ausgewählt.
       
   DIR Kohleausstieg in der Lausitz: Was kommt nach der Kohle?
       
       Die Braunkohlestadt Weißwasser schrumpft und ist hoch verschuldet. Da kommt
       das versprochene Geld für den Strukturwandel gerade recht.
       
   DIR Kommentar Kohlekompromiss: Kritik leicht gemacht
       
       Der Kohlekompromiss ist kein guter. Das Mittel der Wahl wäre eine
       CO2-Steuer, mit der Kohle sukzessive aus dem Markt gedrängt würde.
       
   DIR Kohleausstiegsdemo in Sachsen: Leipzig als Vorbild
       
       Sofortiger Kohleausstieg statt Kompromiss: In Leipzig demonstrieren 1.500
       Klimaschützer gegen die Empfehlung der Kohlekommission.
       
   DIR Empfehlung der Kohlekommission: Kohleausstieg bis spätestens 2038
       
       Das Konzept der Kohlekommission steht. 2038 soll das letzte Kraftwerk vom
       Netz. Einstimmig war das Ergebnis nicht – aber fast. Jetzt ist die
       Bundesregierung am Zug.