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       # taz.de -- Berliner Polizei: Hundertschaft mit Kiezbezug
       
       > Innensenator und Polizeipräsidentin stellen geplante
       > Polizeistrukturreform im Innenausschuss vor. Für die Beschäftigten gibt
       > es Workshops.
       
   IMG Bild: Polizeipräsidentin Barbara Slowik und Innensenator Andreas Geisel (SPD) präsentieren die jüngste Kriminalstatistik
       
       Die geplante Strukturreform für die Polizei soll Anfang 2020 vollzogen
       sein. Das erklärten Innensenator Andreas Geisel (SPD) und
       Polizeipräsidentin Barbara Slowik am Montag im Innenausschuss, als sie die
       Pläne vorstellten. Im Zuge einer Neuordnung der Direktionen soll in der
       Innenstadt die Direktion City – auch Brennpunkt-Direktion genannt –
       entstehen. Noch im März werde sie mit den Beschäftigten zu Gesprächen
       zusammenkommen, sagte Slowik.
       
       Die Direktion City, so der Plan, soll aus einer Fusion von Teilen der
       bisherigen Direktion 3 (Mitte) und der bisherigen Direktion 5
       (Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln) entstehen. Die Zuständigkeit für
       die Brennpunkte in der Innenstadt – als da wären: der Alexanderplatz,
       Görlitzer Park, Warschauer Brücke und RAW-Gelände, Kottbusser Tor und
       Hermannplatz – soll so gebündelt werden. Die Direktion City bekommt eine
       eigene Polizeihundertschaft, die sich ausschließlich um die
       Kriminalitätsschwerpunkte kümmern soll. Bisher seien wechselnde
       Hundertschaften eingesetzt worden, „ohne vertiefte Orts- und
       Personenkenntnisse“, so Slowik. Die neue Truppe soll einen echten
       „Kiezbezug“ haben und in ganz normaler Uniform auftreten. Auf die Frage,
       woher sie die Leute nehmen wolle, sagte Slowik, sie stelle sich „einen Mix“
       aus jungen Kräften und erfahrenen Beamten vor.
       
       Der Neuzuschnitt der Direktionen hat auch Folgen für die Polizeiabschnitte.
       An Rändern gelegene Abschnitte wie der Abschnitt 56 in Neukölln könnten
       einer anderen Direktion zugeschlagen werden. Das Sozialgefüge müsse
       erhalten bleiben, hatte der Gesamtpersonalrat bereits gefordert. Bestehende
       Polizeiabschnitte würden nicht zerschnitten, versicherte Slowik im
       Innenausschuss. Ihr sei bewusst, dass sich die Belegschaft in hohem Maße
       mit ihrer Direktion identifiziere. Einzelheiten will sie im März in
       Workshops mit den Direktionen und Personalratsvertretern klären lassen.
       
       Natürlich würden auch die Belange der Bezirke berücksichtigt. „Wir wollen
       die gewachsenen Strukturen nicht auseinanderreißen“, sagte Geisel. „Wir
       dürfen keinesfalls was kaputt machen.“ Die Bürgermeister und die
       Bürgermeisterin von Mitte, Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg habe er
       diesbezüglich am 20. Februar informiert. Zu der Landespolizeidirektion, die
       als neue Führungsebene eingerichtet werden soll, sagte Slowik: Die
       Verantwortung für das Tagesgeschäft der Schutzpolizei werde dort gebündelt.
       Sie selbst und ihr Stab würden fortan strategisch arbeiten.
       
       4 Mar 2019
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Plutonia Plarre
       
       ## TAGS
       
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