# taz.de -- Missbrauch in der katholischen Kirche: Papst verspricht Ende der Vertuschung
> Am Sonntag endet die viertägige Missbrauchskonferenz im Vatikan. Papst
> Franziskus vergleicht in seiner Rede sexualiserte Gewalt gegen Kinder mit
> „Menschenopfern“.
IMG Bild: Papst Franziskus am 23. Februar auf der Missbrauchskonferenz in Rom
Rom dpa/afp | Sexueller Missbrauch durch Geistliche in der katholischen
Kirche wiegt nach Ansicht von [1][Papst Franziskus] noch schwerer als in
anderen Bereichen der Gesellschaft. „Wir müssen uns darüber im Klaren sein:
Die weltweite Verbreitung dieses Übels bestätigt, wie schwerwiegend es für
unsere Gesellschaften ist, schmälert aber nicht seine Abscheulichkeit
innerhalb der Kirche“, sagte das Katholikenoberhaupt am Sonntag zum
Abschluss des Anti-Missbrauchsgipfels im Vatikan.
Papst Franziskus hat den sexuellen Missbrauch von Kindern mit heidnischen
„Menschenopfern“ gleichgesetzt. Kindesmissbrauch erinnere ihn an die in
einigen Kulturen einst weitverbreitete „grausame“ religiöse Praxis,
Menschen „in heidnischen Ritualen“ zu opfern, sagte das Kirchenoberhaupt.
Oft seien Kinder die Opfer gewesen.
In seiner mit Spannung erwartenden Abschlussrede der [2][viertägigen
Konferenz] geißelte der Papst das „Übel der Pornografie“ und prangerte das
weltweite Phänomen des Kindesmissbrauchs an. Die Unmenschlichkeit dieses
Phänomens werde in der Kirche „noch schwerwiegender und skandalöser“, weil
es „im Gegensatz zu ihrer moralischen Autorität und ihrer ethischen
Glaubwürdigkeit“ stehe, sagte Franziskus. Ein Priester, der Kinder
missbrauche, werde „zu einem Werkzeug Satans“.
Außerdem hat Papst Franziskus ein hartes Durchgreifen der katholischen
Kirche gegen sexuellen Missbrauch und ein Ende der Vertuschung versprochen.
Kein Missbrauch dürfe jemals wie in der Vergangenheit vertuscht oder
unterbewertet werden, sagte der Pontifex am Sonntag in seiner Abschlussrede
bei dem Anti-Missbrauchsgipfel im Vatikan. „Sollte in der Kirche auch nur
ein Missbrauchsfall ausfindig gemacht werden – was an sich schon eine
Abscheulichkeit darstellt – so wird dieser Fall mit der größten
Ernsthaftigkeit angegangen.“
Der Past hatte die Konferenz am Donnerstag mit einem Ruf nach „konkreten
und wirksamen Maßnahmen“ gegen [3][sexuellen Missbrauch] eröffnet. Als
Diskussionsgrundlage hatte er eine 21-Punkte-Plan vorgelegt, der aber keine
konkreten Schritte aufwies, wie die Kirche zu diesem Ziel kommen will.
Seiner Einladung waren die 114 Vorsitzenden der katholischen
Bischofskonferenzen weltweit nach Rom gereist.
24 Feb 2019
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