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       # taz.de -- Staatskrise in Venezuela: Guaidó ruft zum Massenprotest auf
       
       > Venezuelas Interimspräsident will am Montag in sein Heimatland
       > zurückkehren. Die USA warnen Staatschef Maduro davor, ihn festzunehmen.
       
   IMG Bild: Seine Anhänger*innen in Venezuela kriegen ihn derzeit nur per Video zu sehen
       
       Caracas dpa | Venezuelas selbsternannter Interimspräsident Juan Guaidó hat
       seine Landsleute vor den angekündigten Massenprotesten gegen Staatschef
       Nicolás Maduro auf unnachgiebigen Widerstand eingeschworen. „Wir sind
       stärker als je zuvor, das ist nicht der Moment um schwach zu werden“, sagte
       Guaidó am Sonntag in einem über die sozialen Netzwerke übertragenen Video.
       Er rief alle Staatsbediensteten auf, sich den für Montag geplanten
       Protesten anzuschließen. Er selbst werde am Montag [1][nach Venezuela
       zurückkehren].
       
       Ob Guaidó an den Demonstrationen teilnehmen wird und wo er sich zum
       Zeitpunkt der Aufnahme des Videos befand, ließ er offen. Seine Botschaft
       schloss der 35-Jährige mit den Worten: „Wir sehen uns morgen.“
       
       Am Vormittag sollen in der Hauptstadt Caracas und weiteren Städten die
       Demonstrationen beginnen. Da die Medien in Venezuela zensiert seien, solle
       die Bevölkerung den Protestaufruf und die Treffpunkte der Regierungsgegner
       über soziale Netzwerke verbreiten, appellierte Guaidó.
       
       Die angekündigte Rückkehr der Oppositionsführers nach Venezuela ist heikel.
       Ihm droht dort die Festnahme, da er trotz einer Ausreisesperre das Land
       verlassen hatte. Gegen Guaidó läuft ein Ermittlungsverfahren, weil er sich
       am 23. Januar zum Interimspräsidenten des Krisenlandes erklärt hatte.
       
       Der Nationale Sicherheitsberater der USA, John Bolton, warnte die
       venezolanische Regierung vor einer Festnahme Guaidós. Jegliche Drohungen
       oder Hintertreibungen einer sicheren Rückkehr des Oppositionsführers würden
       mit einer starken Reaktion der USA und der internationalen Gemeinschaft
       beantwortet, schrieb Bolton auf Twitter. Auch die EU hatte bereits mahnende
       Worte an die Maduro-Regierung gerichtet.
       
       Vergangene Woche hatte Maduro seinen Widersacher vor einer Rückkehr
       gewarnt. „Guaidó kann nicht einfach kommen und gehen, die Justiz hatte ihm
       das Verlassen des Landes verboten“, sagte er in einem Interview des
       US-Senders ABC.
       
       Venezuela verfügt über die weltweit größten Öl-Vorkommen, leidet aber
       dennoch seit Jahren unter einer schweren Versorgungskrise. Vergangenes
       Wochenende [2][scheiterte Guaidós Versuch], Hilfsgüter von Kolumbien und
       Brasilien aus nach Venezuela zu bringen. An Grenzübergängen [3][kam es zu
       schweren Auseinandersetzungen] zwischen Gegnern Maduros und venezolanischen
       Sicherheitskräften, mehrere Menschen wurden getötet und Hunderte verletzt.
       
       4 Mar 2019
       
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