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       1 Für Radler*innen gilt die Pflicht der Schwächeren
       
       Haben Sie sich schon mal gefragt, was die Übersetzung des bayrischen
       Spruchs „Wer ko, der ko“ politisch heißt? Beispiel: Abbiegeassistent. Ein
       nationaler Alleingang, um Lkws damit verpflichtend auszustatten, kommt für
       Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer nicht infrage. In einer
       Stellungnahme seines Hauses für den Bundestag wird stattdessen von den
       Radfahrer*innen mehr Rücksicht auf abbiegende Lkws gefordert. Aus dem
       Recht des Stärkeren folgt die Pflicht des Schwächeren.
       
       2 Pinkeln hilft gegen den Kapitalismus
       
       Menschen mit Blasenschwäche schaden der Wirtschaft, sagt eine Studie der
       US-Denkfabrik „Rand“. Wer nachts öfter auf die Toilette muss, ist
       unproduktiver und leistet weniger Arbeitseinsatz. Das koste die
       Bundesrepublik jährlich über 7 Milliarden Euro, hat die Europa-Filiale
       errechnet. Aber mal ehrlich: Wer will sich für diese Art des
       antikapitalistischen Widerstand ständig den Schlaf rauben?
       
       3 Ein Platz an der Elite-Uni kostet 1,2 Millionen DollarUS-amerikanische
       Prominente haben Elite-Universitäten bestochen, damit sie ihre Kinder
       aufnehmen, hat das FBI aufgedeckt. Es gibt fast 50 Verdächtige, darunter
       Schauspielerinnen bekannter Fernsehserien, Unternehmer*innen und
       Investoren. 1,2 Millionen Dollar soll ein Elternpaar gezahlt haben, damit
       ihre Tochter einen Platz im Fußballteam von Yale und somit an der
       Universität selbst bekam. Sie spielte gar kein Fußball.
       
       4 Hipster sehen sich alle gleich
       
       Dass sie alle gleich aussehen, wussten wir schon seit einer Studie, über
       die das Magazin MIT Technology Review berichtet hatte. Bebildert war der
       Artikel mit einem Foto: Ein Mann mit Wollmütze, Dreitagebart und
       Holzfällerhemd. Daraufhin drohte ein junger Mann mit rechtlichen Schritten,
       da das Foto von ihm ohne Zustimmung verwendet worden sei. Nur: Auf dem Bild
       war eine ganz andere Person zu sehen. Wie sagt die Wissenschaft? Quod erat
       demonstrandum.
       
       5Roboterautos mögen alte, weiße Menschen
       
       Schwarze Menschen haben ein höheres Risiko, von autonomen Autos überfahren
       zu werden. Das haben Wissenschaftler*innen am Georgia Institute of
       Technology herausgefunden. Die künstlich intelligenten Systeme werden mit
       Bildern gefüttert, damit sie lernen, Menschen auf der Straße zu erkennen.
       Anscheinend waren die Bilder bei den getesteten Systemen nicht vielfältig
       genug: Dunklere Hautfarben wurden um 5 Prozentpunkte weniger oft erkannt
       als helle.Jolinde Hüchtker
       
       16 Mar 2019
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Jolinde Hüchtker
       
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