# taz.de -- Miettinen Collection/Salon Dahlmann: Gesprächsbereite Farbe: Die Lebendigkeit der Bilder von Kirsi Mikkola
IMG Bild: Installationsansicht: Kirsi Mikkola, embraced and set free wildly and tenderly, Miettinen Collection I Salon Dahlmann, 2019
So wollte Kirsi Mikkola ihre Bilder schon lange mal sehen: an der Wand,
hinter einem Sofa, über einer Anrichte, im ganz normalen Alltag des
Wohnens, wenn man also isst oder sich entspannt auf der Couch ausstreckt
und mit der Familie oder Freunden plaudert. Ob das funktioniert, wollte sie
wissen, wie es den Bildern dabei ergeht und wie dem Raum. Denn recht
besehen wollen ihre Bilder unter Menschen sein. Und im Alltagsleben mit
ihnen in den Dialog treten. Statt im White Cube erhabene Autorität zu
demonstrieren. Dazu sind sie viel zu lebendig, zu wild, auch wenn der
souveräne Gestus, mit dem die Künstlerin die vielen, von ihr zuvor
bemalten, oder zuvor von ihr gefundenen, bedruckten Papierfragmente zu
einer stimmigen, mal heftigen, mal in sanftem Dunst versinkenden
Komposition zusammensetzt, in jedem Galerieraum gewinnt.
Nun finden sie sich also im [1][Salon Dahlmann] wieder, im Wohnbereich, und
siehe da: Die Bilder, der Raum und die Menschen kommen ins Gespräch.
Unprätentiös treten einem die Bilder gegenüber, wie sie ohne Rahmen an der
Wand hängen; unübersehbar freilich in ihrer starken, kraftvollen
Farbigkeit; mächtig in ihren Dimensionen, wenn die geschichtete
Papierfläche schon mal vom Boden bis zur Decke reicht, skulptural, dort wo
die obere Papierkante mal leicht den Raum kippt, das Papier dreidimensional
wuchert; temporär, ja prekär in der Anmutung, weil doch auch fragil in
ihrer selbsttragenden Konstruktion aus Schichten von Papier und Farbe;
grandios alltagstauglich. (wbg)
14 Mar 2019
## LINKS
DIR [1] https://www.salon-dahlmann.de/index.php/en/
## AUTOREN
DIR Brigitte Werneburg
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