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       # taz.de -- Urananreicherung in Gronau: Atomausstieg mit einer Ausnahme
       
       > Kritiker fürchten, Uran von Urenco aus Gronau werde künftig militärisch
       > genutzt. Eine dubiose Stellungnahme spricht dagegen.
       
   IMG Bild: Teilnehmer des Ostermarsches 2018 in Gronau demonstrieren vor der Uran-Anreicherungsanlage Urenco gegen Atomkraft und Atomwaffen
       
       Berlin/Gronau/Schüttorf taz | Ein unscheinbares Gewerbegebiet im
       nordrhein-westfälischen Gronau zeigt, wie ernst der deutsche Atomausstieg
       zu nehmen ist. Neben einer Spedition, dem TÜV und dem Zentrallager des
       Lebensmittelhändlers Klaas & Kock breitet sich auf einem rund 60 Hektar
       großen Gelände die einzige Urananreicherungsanlage (UAA) der Bundesrepublik
       aus. Auf Grünflächen zwischen Stacheldraht und Überwachungskameras weiden
       Rinder. Am Tor der Anlage prangt das EMAS-Umweltsiegel der Europäischen
       Union.
       
       Mit Umweltschutz aber hat diese UAA im Westmünsterland nichts zu tun. Die
       Atomfabrik an der niederländischen Grenze hat die Kapazität, mehr als 30
       große Atomkraftwerke mit Brennstoff zu versorgen – das sind knapp 10
       Prozent des Weltmarkts. Aus dem knapp 50.000 Einwohner zählenden Städtchen
       Gronau geht angereichertes Uran zur Weiterverarbeitung in die USA, nach
       Schweden, Brasilien, Südkorea – und in die rund 40 Kilometer entfernte
       Brennelementefabrik in Lingen im Emsland (siehe Kasten).
       
       Beliefert werden auch die belgischen Bröckelreaktoren Doel und Tihange, in
       deren Druckbehältern [1][Tausende Risse] entdeckt wurden und die in
       Nordrhein-Westfalen für massive Unruhe sorgen – der Oberbürgermeister der
       Grenzstadt Aachen hat bereits [2][Jodtabletten] verteilen lassen, die im
       Fall eines Super-GAUs die Anlagerung radioaktiven Materials in der
       Schilddrüse verhindern sollen. Auch Tepco, verantwortlich für das
       japanische Katastrophen-AKW Fukushima, wurde vom hinter der UAA stehenden
       Urananreicherungskonzern Urenco versorgt. Und selbst mit Lieferungen für
       die Atomwaffen des US-Militärs wird die Gronauer Anlage immer wieder in
       Verbindung gebracht.
       
       Wer aber glaubt, mit der Urananreicherung sei spätestens mit dem Abschalten
       der letzten deutschen Atomkraftwerke Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland
       am 31. Dezember 2022 Schluss, irrt: Die UAA hat wie die Lingener
       Brennelementefabrik eine unbefristete Betriebsgenehmigung – und das soll
       nach Willen einer breiten Bundestagsmehrheit auch so bleiben. Ein von den
       Grünen eingebrachter Gesetzentwurf zur Änderung des Atomgesetzes und ein
       Antrag der Linken, die beide die Stilllegung der Anlagen zum Ziel hatten,
       wurde in der vergangenen Woche von CDU, SPD, FDP und AfD abgeschmettert.
       
       „Bigott“ sei das, fand nicht nur Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer.
       Schließlich macht sich vor Ort nicht nur Nordrhein-Westfalens
       CDU-Ministerpräsident Armin Laschet, sondern auch die ebenfalls aus NRW
       stammende SPD-Bundesumweltministerin Svenja Schulze für eine Schließung der
       aus Gronau belieferten AKW Doel und Tihange stark.
       
       Der aus Köln stammende CDU-Abgeordnete Karsten Möring, Mitglied im
       Bundestagsausschuss für Umwelt und nukleare Sicherheit, verweist dagegen
       auf die im Koalitionsvertrag von CDU und SPD vereinbarte Prüfung eines
       Brennstoffexportverbots, das die Lieferungen nach Belgien stoppen soll –
       doch ob überhaupt ernsthaft geprüft wird und wann ein Exportverbot
       umgesetzt werden könnte, ist fraglich. Dafür spricht, dass Möring
       gleichzeitig vor dem Verlust von „Kompetenz“ warnt, „die wir im Bereich
       Urananreicherung haben“.
       
       Auch in Gronau muss UAA-Betreiber Urenco nur wenig Widerstand fürchten.
       Zwar demonstrierten im Fukushima-Jahr 2011 mehr als 15.000 Menschen gegen
       die Anlage. Und in diesem Jahr wird es am 19. April einen
       Osterprotestmarsch zur Urananreicherungsanlage geben. Im Wahlkampf vor der
       Bürgermeisterstichwahl in der kommenden Woche aber ist die Urananreicherung
       kein Thema: „Die SPD-Amtsinhaberin Sonja Jürgens vermeidet Kritik“, sagt
       Udo Buchholz, Sprecher des Bundesverbands Bürgerinitiativen Umweltschutz,
       der in Gronau nur zwei Kilometer von der UAA entfernt wohnt. „Und CDU-Mann
       Rainer Doetkotte ist wie der unabhängige Kandidat Christoph Leuders voll
       auf Urenco-Linie.“
       
       ## Großzügiger Uran-Anreicherer
       
       Verwunderlich ist das nicht: Mit rund 20 Millionen Euro sorgt Urenco für
       rund ein Drittel der Gewerbesteuereinnahmen Gronaus. Auch 250 oft gut
       bezahlte Arbeitsplätze zählen viel in einer Stadt, in der die Ruinen der
       Textilindustrie noch immer Teil des Stadtbilds sind – der Zusammenbruch des
       Spinnereikonzerns van Delden brachte in den Achtzigern Tausende um ihren
       Job.
       
       Die Urananreicherer geben sich dagegen großzügig. Urenco sponsert den
       Fußballverein Fortuna Gronau, den Segelverein Stormvogel Steinfurt und die
       Freiwillige Feuerwehr. Auf dem Weihnachtsmarkt und in Kindergärten tritt
       eine nach dem englischen Wort Enrichment (Anreicherung) „Richie“ genannte
       lebensgroße Plüschfigur auf und verteilt Geschenke. Dafür gibt es schöne
       Bilder in der Lokalpresse.
       
       Dabei setzt der UAA-Betreiber Urenco Limited längst nicht mehr allein auf
       die Belieferung von klassischen Atomkraftwerken. Im Februar hat der Konzern
       angekündigt, in den USA den Anreicherungsgrad seines Urans von bisher 5 auf
       19,75 Prozent steigern zu wollen. „High assay low-enriched uranium“ (HALEU)
       nennt die Atomfirma ihr neues Produkt – ab 20 Prozent gilt Uran als hoch
       angereichert. „HALEU dient definitiv nicht der Nutzung in einem zivilen
       Leistungsreaktor“, warnt der Atomkraftgegner Matthias Eickhoff von der
       Initiative Sofortiger Atomausstieg aus Münster, der Urenco seit Jahren
       beobachtet.
       
       Kritik kommt auch vom Internationalen Netzwerk der Ärzte für die Verhütung
       des Atomkrieges ([3][IPPNW]): Bisher habe die 5-Prozent-Grenze als Beleg
       für die rein zivile Nutzung des Urans gedient, sagt deren Sprecherin
       Angelika Clausen und fragt: „Warum soll dies jetzt nicht mehr gelten? Wie
       kann die Bundesregierung einen derart dramatischen Kursschwenk bei Urenco
       billigen?“
       
       Denn schon heute zeigt das US-Verteidigungsministerium [4][Interesse] an
       dem neuen Urenco-Produkt etwa für kleine mobile Reaktoren, die in
       sogenannten Rapid Response Scenarios eingesetzt werden könnten: Damit
       könnten die US-Streitkräfte auch in abgelegenen Regionen wie etwa
       Afghanistan ohne Dieselnachschub drei Jahre lang energieautark werden.
       
       „Beunruhigend“ seien die neuen Urenco-Pläne, findet auch Hubertus Zdebel,
       Bundestagsabgeordneter der Linken aus Münster. Die Firma steuere in eine
       „militärische Richtung“. Die Bundesregierung als Kontrollbehörde dürfe
       „nichts zulassen, was den Ausbau der Atomenergie sogar noch fördert“. Aus
       den Berliner Ministerien hieß es dagegen, die Pläne Urencos zur Produktion
       von HALEU seien „bekannt“: Nach einer „Prüfung von Wirtschaftlichkeit,
       Marktumfeld und Bedarf“ könne „Urenco auf dem US-Markt als Bieter
       auftreten“.
       
       Der erste Vorstoß in Richtung US-Militär wäre die HALEU-Produktion nicht.
       Schon 2017 berichteten der WDR und das Fachblatt Nuclear Intelligence
       Weekly, Urenco habe zur Belieferung der Atomkraftwerke Watts Bar und
       Sequoyah einen 500 Millionen Dollar schweren Deal mit der Tennessee Valley
       Authority (TVA) geschlossen. In den beiden AKWs wird auch Tritium
       hergestellt, das als Zünder für die Sprengköpfe der US-Atomraketen benötigt
       wird.
       
       Die Bundesregierung aber dementierte: Zwar zähle die TVA zu „den Empfängern
       von Brennelementen mit von Urenco angereichertem Material“, setze diese
       aber „nicht zur Herstellung von Tritium ein“, hieß es auf eine Anfrage der
       Fraktion der Linken. Auch heute hält das Wirtschaftsministerium den Betrieb
       in Gronau nicht für ein Risiko. Die dortige Urananreicherung sei
       „unkritisch im Hinblick auf eine Proliferation“ und werde eng überwacht,
       teilte ein Sprecher der taz mit.
       
       Die Grünen sehen das anders. Dem Geschäftsmodell von Urenco wohne
       „unstrittig“ das Risiko der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen inne,
       warnt Sylvia Kotting-Uhl, die den Umweltausschuss des Bundestags leitet.
       „Auch wegen des ständigen Risikos einer militärischen Nutzung braucht es
       den weltweiten Atomausstieg. Um für dieses Ziel ein deutliches Zeichen zu
       setzen“, fordert die Abgeordnete, müsse „die Bundesregierung die deutsche
       Urananreicherung beenden“.
       
       Gestützt wird diese Sorge von der Internationalen Kampagne zur Abschaffung
       von Atomwaffen (ICAN), die 2017 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet
       wurde. Die in Gronau genutzte Zentrifugentechnologie sei „auch geeignet, um
       atomwaffenfähiges Material herzustellen“, heißt es in einer
       [5][ICAN-Stellungnahme] für den Umweltausschuss des Bundestags. Zudem könne
       die Anlage in Gronau zumindest „indirekt an der Herstellung von neuen
       Atomwaffen“ beteiligt sein. Denn dort werde auch für US-amerikanische
       Atomkraftwerke Uran angereichert, die nicht nur Strom produzierten, sondern
       auch Tritium für das US-Atomwaffenprogramm zur Verfügung stellten.
       „Insofern ist der Verzicht auf eine weitere Nutzung der
       Urananreicherungstechnologie in der Bundesrepublik Deutschland auch ein
       wesentlicher Beitrag auf dem Weg in eine Welt ohne Atomwaffen“, schreibt
       ICAN.
       
       Doch mit dieser kritischen Stellungnahme hat sich der Umweltausschuss nie
       wirklich beschäftigt. Denn schon wenige Stunden nachdem das ICAN-Papier vom
       Ausschussekretariat per Mail an die Obleute der Fraktionen weitergeleitet
       worden war, ging im Bundestag eine weitere Stellungnahme zum Thema ein. Ein
       US-Wissenschaftler mit Namen Thomas C. Panto äußerte sich in einem
       eingescannten Brief auf Deutsch zur „völlig absurden Stellungnahme der ICAN
       Deutschland“.
       
       Der Mann, der sich selbst als ehemaliger Sicherheitsberater der
       Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) vorstellte, behauptete, die
       ICAN-Aussagen seien inhaltlich falsch. Das habe ihm auch die Vorsitzende
       von ICAN International, Beatrice Fihn, telefonisch bestätigt und sich vom
       Schreiben des deutschen ICAN-Büros distanziert. Angesichts dieser unklaren
       Lage verzichteten die Grünen zunächst darauf, die ICAN-Stellungnahme in der
       Anhörung des Ausschusses zu thematisieren.
       
       Die ICAN-Vorsitzende Fihn bestreitet allerdings explizit, dass es ein
       solches Telefonat gegeben hat. „Ich habe mit niemandem mit Namen Panto über
       dieses Thema gesprochen, und auch sonst niemand aus dem ICAN-Büro“, teilte
       sie der taz mit. Mitglieder einer Bürgerinitiative gegen die Uranfabrik,
       denen das Schreiben des US-Wissenschaftlers verdächtig vorkommt, finden
       zudem heraus, dass die im Briefkopf genannte Adresse im US-Staat Tennessee
       nicht stimmen kann. Das Haus, das dort steht, stand im Oktober, als Pantos
       Schreiben verfasst wurde, zum Verkauf – und nach Auskunft eines mit dem
       Verkauf betrauten Maklers wohnte dort vorher niemand mit Namen Panto. Hier
       sei offenbar versucht worden, den Bundestag mit einer „gefakten
       Stellungnahme hinters Licht zu führen“, meint Christina Burchert vom
       Arbeitskreis Umwelt in Schüttorf.
       
       Recherchen der taz verstärken die Zweifel an der Authentizität des
       Schreibens. Der angeblich renommierte Atomwissenschaftler taucht in keiner
       Datenbank für Veröffentlichungen im Themenfeld Physik auf. Auch im Internet
       findet sich nicht ein einziger Hinweis auf seine Existenz. Und die
       Internationale Atomenergieorganisation, für die er nach eigenen Angaben
       mehrere Jahre lang in Wien gearbeitet hat, schreibt auf Anfrage, man habe
       „keinerlei Personalunterlagen über jemandem mit diesem Namen“.
       
       Klarheit schaffen könnte Andreas Kronenberg. Der leitet das
       „Uran-Institut“, und dieses Institut hat das Schreiben des angeblichen
       US-Wissenschaftlers an den Umweltausschuss des Bundestags weitergeleitet.
       Doch Kronenberg will sich zu Zweifeln an der Echtheit des Dokuments ebenso
       wenig äußern wie zu seinem Institut und dessen Verhältnis zur Urenco.
       Stattdessen droht er der taz mit rechtlichen Schritten, sollte sie auch nur
       seinen Namen oder sein Institut erwähnen.
       
       Sonderlich aktiv scheint dieses „Uran-Institut“ nicht zu sein. Außer einer
       [6][Webseite] mit vielen toten Links, aber ohne Impressum, ist über die
       Einrichtung im Internet nicht viel zu finden. Als Postadresse dient das
       private Wohnhaus Kronenbergs in einer Kleinstadt unmittelbar nordöstlich
       des Urenco-Standorts Gronau, wo „Uran-Institut“ auf derselben Klingel steht
       wie „Kronenberg“.
       
       Hier scheint das angeblich aus den USA stammende Schreiben an den Bundestag
       entstanden zu sein. Denn das Dokument, das neben der Unterschrift des
       angeblichen Verfassers als Ortsmarke „Oak Ridge“ im US-Bundesstaat
       Tennessee trägt, wurde offenbar mit demselben Scanner eingescannt wie ein
       Schreiben, das Kronenberg später an die ICAN schickte. Darauf deutet neben
       identischen Metadaten der PDFs auch eine helle Linie hin, die auf beiden
       Scans an der gleichen Stelle zu erkennen ist und die von einer
       Verschmutzung des Scanners stammen dürfte.
       
       In einer späteren Mail an die taz versucht Kronenberg, Erklärungen zu
       liefern. Dass keinerlei Hinweise auf die wissenschaftliche Arbeit von Panto
       zu finden sei, liege daran, dass dieser 86 Jahre alt sei und seine Arbeiten
       komplett der Geheimhaltung unterliegen. Zudem soll sich der
       US-Wissenschaftler zum Zeitpunkt des Verfassens der Stellungnahme nun auf
       einmal in Europa aufgehalten haben. Von einer Gmail-Adresse, die nach
       Angaben des Uran-Instituts Panto gehören soll, kommen auf Anfrage der taz
       zwar zwei Antworten mit inhaltlichen Aussagen zur Urananreicherung, doch
       Fragen zur Entstehung der Stellungnahme werden nicht beantwortet, der
       Wunsch nach einem Telefonat wird abgelehnt.
       
       Unklar bleibt, in wessen Auftrag Kronenberg, der im Vorstand der CDU
       Schüttorf sitzt, die fragwürdige Stellungnahme verschickt hat und wie er
       überhaupt so kurzfristig von der ICAN-Position erfahren hat. „Waren hier
       womöglich regionale Bundestagsabgeordnete oder gar die Firma Urenco selbst
       beteiligt?“, fragt Christina Burchert von der Bürgerinitiative aus
       Schüttorf.
       
       Die Urenco bestreitet, etwas mit dem Schreiben zu tun zu haben. Die
       Panto-Stellungnahme sei ihm nicht bekannt, erklärt der Leiter der Gronauer
       Anlage, Burkhard Kleibömer, auf Anfrage. Zu Kronenberg schreibt er
       lediglich, dieser sei „nicht mehr“ für Urenco Deutschland tätig. Bis wann
       und in welcher Funktion er dies zuvor war, dazu äußert sich das Unternehmen
       mit Verweis auf den Datenschutz nicht.
       
       Allzu lange in der Vergangenheit kann die Tätigkeit aber nicht liegen. Die
       Urenco-Telefonzentrale antwortet auf den Wunsch, mit Andreas Kronenberg zu
       sprechen, noch Anfang März mit der Aussage: „Einen Moment, ich verbinde.“
       Und auf der [7][Webseite] der American Nuclear Society wird Kronenberg noch
       immer als „Nuclear Fuel Cycle Expert“ bei Urenco vorgestellt, inklusive
       einer firmeninternen Telefonnummer aus Gronau.
       
       Die Atomwaffengegner von ICAN zeigen sich schockiert von den Vorgängen. „Es
       ist ungeheuerlich, wie ein ehemaliger Urenco-Mitarbeiter mit falschen
       Tatsachenbehauptungen versucht, Kritiker der Urananreicherung in
       Deutschland zu diskreditieren und eine sachliche Debatte zu verhindern“,
       sagte Xanthe Hall vom deutschen ICAN-Vorstand der taz. Und auch die Grüne
       Sylvia Kotting-Uhl übt scharfe Kritik: „Der sehr starke Verdacht, dass der
       Umweltausschuss kurz vor der Anhörung mit einer gefakten Stellungnahme in
       die Irre geführt werden sollte, ist eine Zumutung für das Parlament.“ Der
       Vorgang müsse dringend aufgeklärt werden, fordert die Vorsitzende des
       Umweltausschusses.
       
       Der Streit um die unscheinbare Urenco-Fabrik in Gronau dürfte also
       weitergehen.
       
       21 Mar 2019
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Atomreaktor-Tihange-2-in-Belgien/!5419551
   DIR [2] /Nordrhein-Westfalen-kauft-Jodtabletten/!5304448
   DIR [3] https://www.ippnw.de/startseite/artikel/de/urenco-vervierfacht-urananreicherun.html
   DIR [4] http://www.world-nuclear-news.org/Articles/US-clears-way-for-HALEU
   DIR [5] https://www.icanw.de/neuigkeiten/urananreicherungsanlage-gefaehrdet-nichtverbreitung/
   DIR [6] http://www.uran-institut.de
   DIR [7] http://desd.ans.org/officers/
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Malte Kreutzfeldt
   DIR Andreas Wyputta
       
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