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       # taz.de -- Widerstand gegen Vermieter: Den Ruf ramponieren
       
       > Im Kampf gegen Miethaie will eine Initiative die Reputation von
       > Vermietern wie der Padovicz-Gruppe schädigen. Dabei helfen soll eine Task
       > Force.
       
   IMG Bild: So kann man den Ruf auch schädigen
       
       Berlin taz | Bis zur [1][Enteignung] dauert’s noch. Zu lange für Peter
       Grottian, den emeritierten FU-Prof und linken Politrebellen. Statt auf den
       großen Knall in fünf oder mehr Jahren zu warten, brauche es konkrete
       „Zwischenschritte“, so Grottian am Dienstag auf einer Pressekonferenz.
       Einen Vorschlag hatte er mitgebracht: Die „systematische
       Reputationsschädigung“ von Wohnungsunternehmen, die dafür sorgen, dass bei
       vielen MieterInnen nur noch ein Gefühl vorherrsche: „die blanke Angst“.
       
       Konkret schädigen möchten Grottian und seine MitstreiterInnen zunächst den
       zumindest in Fach- und betroffenen Mieterkreisen eh schon schwer
       angeknacksten Ruf der [2][Unternehmensgruppe Padovicz]. Mehr als 200 Häuser
       soll die Familie in Berlin besitzen, darunter so prominente wie das
       queer-linke Hausprojekt in der [3][Liebigstraße 34].
       
       Für die betroffenen MieterInnen, die im vergangenen Jahr versucht haben,
       das Geflecht aus mehr als 20 Firmen offenzulegen, ist Padovicz „das
       Paradebeispiel eines verantwortungslosen Miethais“. Systematisch soll
       dieser MieterInnen verdrängen, um nach Sanierungen ein Vielfaches der Miete
       herauszuschlagen.
       
       Neben der Veröffentlichung der Methoden, nachzulesen etwa auf dem
       [4][Padovicz Watchblog], fordert die Initiative die Einrichtung einer
       politischen Task Force. Diese solle als Interessenvertretung der
       MieterInnen fungieren, als Anlaufstelle für Klagen. Sie solle den „kleinen
       und großen Miethaien die Stirn zeigen“, etwa durch ein Recht, zweifelhafte
       Vermieter einzubestellen und dadurch „Reputationsdruck“ zu erzeugen, wie es
       Grottian nannte.
       
       In der Vorstellung der Aktivisten soll die Task Force zwar beim Regierenden
       Bürgermeister angesiedelt sein, aber völlig unabhängig agieren. Dies sei
       bei der Besetzung zu berücksichtigen: Statt Verwaltungsmitarbeiter sollen
       etwa Wissenschaftler und Mietervertreter der Task Force angehören.
       
       9 Apr 2019
       
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