# taz.de -- Landesweite Wohnungsdurchsuchungen: Razzia in Österreichs Neonazi-Milieu
> Ein Skinhead-Konzert war der Ausgangspunkt für Ermittlungen in
> Österreichs Neonazi-Szene. Gegen 32 Verdächtige wird ermittelt.
IMG Bild: Die österreichische Polizei war dieses Mal in Sachen Rechtsextremismus unterwegs (Archivbild)
Wien dpa | Die Behörden in Österreich sind am Dienstag mit einer
landesweiten Razzia gegen die rechtsradikale Szene vorgegangen. Wie das
Justizministerium mitteilte, wurden im ganzen Land zahlreiche Objekte
durchsucht. Es werde gegen 32 Personen wegen des Verdachts neonazistischer
Umtriebe ermittelt.
Nach Angaben der Staatswaltschaft wurden Ton- und Datenträger sowie
zahlreiche Waffen, Kriegsmaterial und NS-Devotionalien sichergestellt.
Darunter seien auch Messer, Wurfsterne und Granaten gewesen, verlautete aus
dem Ministerium. Festnahmen gab es keine. An dem Einsatz waren etwa 220
Beamte beteiligt.
Es sei „ein deutlicher Schlag gegen die Neonazi-Szene gelungen“, sagte ein
Sprecher des Justizministeriums. Ausgangspunkt der Ermittlungen sei ein
Skinhead-Konzert im März 2018 gewesen. Insgesamt werde seitdem gegen 90
Verdächtige wegen möglicher Verherrlichungen der Nazi-Diktatur ermittelt.
Die Aktion zeige, dass aktiv gegen Neonazismus und Rechtsextremismus
vorgegangen werde, hieß es.
Nach Angaben des Innenministeriums wurden 2018 rund 1.600 Anzeigen und mehr
als 1.000 rechtsextreme Tathandlungen in Österreich gezählt. Das ist
jeweils in etwa das Niveau des Vorjahrs. Die meisten Taten (732) seien als
generell rechtsextrem einzustufen, 236 als fremdenfeindlich oder
rassistisch, 49 Taten als antisemitisch, 22 als „islamophob“ und 36
entsprangen sonstigen Motivlagen. Die Aufklärungsquote sei im
Jahresvergleich von 58 auf 63 Prozent gestiegen.
9 Apr 2019
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