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       # taz.de -- Ermittlungen wegen „Cum-Ex-Geschäften“: Razzia gegen Steuerbetrüger
       
       > Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt hat Wohnungen in mehreren
       > Bundesländern durchsucht. Sie vermutet Steuerhinterziehung durch dubiose
       > Aktiendeals.
       
   IMG Bild: Betroffen von der Razzia waren Wohnungen und Geschäftsräume nicht nur in Frankfurt am Main
       
       Frankfurt/Main afp | Wegen vermuteter Steuerhinterziehung mit Hilfe
       sogenannter [1][Cum-Ex-Geschäfte] hat die Generalstaatsanwaltschaft
       Frankfurt am Main 19 Wohnungen und Geschäftsräume in mehreren Bundesländern
       durchsucht. Die Razzia am Dienstag richtete sich gegen sieben Beschuldigte
       in drei verschiedenen Ermittlungsverfahren, wie die
       Generalstaatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilte. Insgesamt ermittelt sie
       in zehn Fällen.
       
       Bei Cum-Ex-Geschäften verschieben Banken und Fonds rund um den
       Dividenden-Stichtag Aktien und lassen sich so eine einmal gezahlte
       Kapitalertragssteuer mehrfach vom Fiskus erstatten. Die Bundesregierung
       schob der Methode 2012 einen Riegel vor.
       
       Betroffen von der Razzia waren Wohnungen und Geschäftsräume in Hessen,
       Niedersachsen, Baden-Württemberg und Bayern. Die Beschuldigten im Alter
       zwischen 46 und 55 Jahren sind oder waren zum Teil Geschäftsführer oder
       Mitarbeiter von Banken. Die Generalstaatsanwaltschaft äußerte sich nicht
       dazu, gegen welche Institute sie ermittelt.
       
       In einem Fall soll der 46-jährige Hauptbeschuldigte zwischen 2007 und 2011
       als Geschäftsführer Cum-Ex-Geschäfte getätigt haben. Mit falschen
       Steuerbescheinigungen sollen Steuererstattungen in Höhe von knapp 43
       Millionen Euro ausbezahlt worden sein. Zwei weiteren Beschuldigten,
       ehemalige Mitarbeiter einer Bank, werfen die Ermittler Beihilfe zu den
       Cum-Ex-Geschäften des 46-Jährigen vor.
       
       ## Schaden in Höhe von über 800 Millionen Euro
       
       In einem weiteren Verfahren sind zwei Geschäftsführer einer Gesellschaft
       aus Frankfurt am Main die Hauptbeschuldigten. Sie sollen zwischen 2007 und
       2010 Cum-Ex-Geschäfte betrieben haben. Auch hier sollen falsche
       Steuerbescheinigungen beim Finanzamt eingereicht worden sein. Den Schaden
       beziffert die Generalstaatsanwaltschaft auf mehr als zwei Millionen Euro.
       Zwei ehemaligen Bankmitarbeitern wird Beihilfe vorgeworfen.
       
       Beim dritten Fall sollen ein ehemaliger und aktueller Geschäftsführer einer
       Gesellschaft mit Cum-Ex-Geschäften einen Schaden in Höhe von 5,5 Millionen
       Euro angerichtet haben.
       
       Neben diesen drei Verfahren führt die Generalstaatsanwaltschaft nach
       eigenen Angaben sieben weitere Ermittlungen zu Cum-Ex-Geschäften. Insgesamt
       sollen 52 Beschuldigte einen Schaden in Höhe von über 800 Millionen Euro
       verursacht haben. Zum Teil sind die Ermittlungen bereits abgeschlossen.
       
       11 Apr 2019
       
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