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       # taz.de -- Kampf gegen sexuelle Kriegsgewalt: „Bedauern“ über UN-Resolution
       
       > Auf Drängen der USA wurde das Papier in der UN stark abgeschwächt. Die
       > Bundesregierung ist damit nicht unbedingt glücklich.
       
   IMG Bild: Staatsministerin Michelle Müntefering zeigte sich nicht ganz zufrieden mit der Resolution
       
       Berlin taz | Die deutsche Bundesregierung ist selbst nicht vollständig
       zufrieden mit der am Dienstag vom UN-Sicherheitsrat verabschiedeten
       Resolution zur Stärkung des Kampfes gegen sexualisierte Gewalt in
       Konflikten, die Deutschland eingebracht hatte. „Ich bedaure, dass unsere
       Position zu sexueller und reproduktiver Gesundheit nicht von allen geteilt
       wird“, erklärte am Freitag Michelle Müntefering, Staatsministerin für
       Internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt, gegenüber der taz. „Es ist
       uns bei den Verhandlungen klar geworden: Frauenrechte stehen selbst heute
       noch, im April 2019, massiv unter Beschuss. Auch von unerwarteter Seite.“
       
       Die [1][Resolution 2467 war am Dienstag abend mit 13 von 15 Stimmen] bei
       Enthaltung Russlands und Chinas verabschiedet worden, nachdem die USA
       erfolgreich darauf gedrängt hatte, dass der Abschnitt über das Recht von
       Opfern sexualisierter Gewalt zu Gesundheitsversorgung nicht mehr
       ausdrücklich den Zugang zu „sexueller und reproduktiver Gesundheit“ erwähnt
       – eine Streichung, die verhindern soll, dass Frauen sich auf diese
       Resolution berufen können, um Zugang zu Abtreibungsmöglichkeiten
       einzufordern.
       
       Dies war auf scharfe Kritik bei Frauenaktivistinnen gestoßen.
       Bundesaußenminister Heiko Maas hatte hinterher trotz der Abschwächung des
       deutschen Resolutionsentwurfs von einem „Meilenstein“ gesprochen.
       
       Die neue Resolution sei „überfällig“ gewesen, so jetzt Müntefering und
       verteidigt das Ergebnis: „Wir sind weit gekommen, denn wir stärken die
       Zivilgesellschaft, Frauenorganisationen und die Rechte Überlebender.“ Ihre
       Bilanz: „Der Vorsitz im Sicherheitsrat bedeutet vor allem: Sehr harte
       Arbeit. Das hat sich auch in der letzten Woche gezeigt.“
       
       26 Apr 2019
       
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