# taz.de -- Rangliste der Pressefreiheit 2019: Journalisten arbeiten in Angst
> „Reporter ohne Grenzen“ beurteilt die Lage der Presseschaffenden
> weltweit. In vielen Ländern Europas und in den USA hat sich die Lage
> deutlich verschlechtert.
IMG Bild: Berlin, 3. Mai 2017: Demo für die Pressefreiheit
Berlin epd | Medienschaffende arbeiten nach Angaben von „Reporter ohne
Grenzen“ zunehmend in einem Klima der Angst, auch in ehemals sicheren
Ländern. Ursache dafür sei systematische Hetze gegen Journalistinnen und
Journalisten, erklärte die Organisation bei der Vorlage der [1][„Rangliste
der Pressefreiheit 2019“]. Zu den Regionen, in denen sich die Lage am
stärksten verschlechtert habe, gehöre Europa. Auch die USA seien auf der
Rangliste abgerutscht, um drei Plätze auf Rang 48.
„Reporter ohne Grenzen“-Vorstandssprecherin Katja Gloger sagte, auch in
Europa mündeten gezielte Diffamierungen und aggressive, zum Teil
hetzerische Kampagnen populistischer Politiker gegen Medien in reale
Gewalt. Als Beispiele führte sie das EU-Mitgliedsland Tschechien (Rang 40)
und den EU-Beitrittskandidaten Serbien (Rang 90) an.
An der Spitze der Rangliste steht zum dritten Mal in Folge Norwegen, vor
Finnland und Schweden. Deutschland rückte in dem Punktesystem um zwei
Plätze vor auf Rang 13. Am unteren Ende der Rangliste stehen von 180
untersuchten Staaten und Territorien Turkmenistan (180), Nordkorea (179)
und Eritrea (178).
Den größten Sprung nach vorn machten diesmal in der Rangliste afrikanische
Staaten. So verbesserte sich Äthiopien um 40 Plätze auf Rang 110, Gambia um
30 Plätze auf Rang 92. Auch Tunesien (72, +25) machte deutlich an Boden
gut. Auch ein Teil der stärksten Absteiger liegt in Afrika, nämlich die
Zentralafrikanische Republik (145, -33) und Tansania (118, -25). Zu den
stärksten Absteigern zählt auch Nicaragua (114, -24).
Das weltweit gefährlichste Land für Journalistinnen und Journalisten war
2018 laut „Reporter ohne Grenzen“ Afghanistan. Dort kamen mindestens 16
Medienschaffende ums Leben, allein neun bei einem Doppelanschlag in Kabul
vor knapp einem Jahr.
18 Apr 2019
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