# taz.de -- Miniatur-Silicon Valley in Hamburg: Digitale Denkfabrik
> Hamburger Wirtschaftsbehörde entwickelt neues Finanz- und
> Organisationskonzept für „Hammerbrooklyn“.
IMG Bild: Viel Vorschußlorbeeren für ein stockendes Projekt: der geplante Pavillon in Hammerbrooklyn
Hamburg taz | Er soll die Denkfabrik der digitalen Zukunft werden, die
„digitale Herzkammer Hamburgs“, so FDP-Chef Michael Kruse. Künstliche
Intelligenz, autonomes Fahren, ein durch Apps gesteuertes Leben – die
schöne neue Digi-Welt, soll nun in dem „Hamburger Silicon Valley“
mitgestaltet werden. Unternehmen und Start-ups sollen in „Hammerbrooklyn“
Hamburg fit machen für die fortschreitende Digitalisierung und den Wandel
in der Gesellschaft und die Unternehmen vorantreiben, damit diese in der
digitalen Zukunft nicht abgehängt werden.
Doch die Planungen für Hammerbrooklyn, das neue, 28.000 Quadratmeter große
Areal zwischen Nagelsweg und Mittelkanal, litten die vergangenen Monate
unter starken Rhythmusstörungen. Die drei Initiatoren des
150-Millionen-Euro-Projekts hatten sich komplett zerstritten. Henning
Vöpel, Ideengeber und Chef des Hamburger Weltwirtschaftsinstitutes (HWWI),
fühlte sich von seinen beiden Mitstreitern ausgebootet, das HWWI sollte bei
der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts plötzlich außen vor bleiben.
## „Eines der größten Zukunftsprojekte“
Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) brachte die Streithähne
an einen Tisch, um „eines der größten Zukunftsprojekte, die wir in
Deutschland haben“ doch noch zeitnah umzusetzen. Dazu, so der Senator,
„sind wir noch mal zurück auf Los gegangen“. Insgesamt sind auf dem
Gelände, das die Stadt in Erbpacht vergeben will, Campusflächen im Umfang
von 52.300 Quadratmetern geplant.
Herzstück des Campus soll der US-Pavillon der Mailänder Expo sein, der nahe
den Deichtorhallen wieder aufgebaut werden soll und auf 7.600 Quadratmetern
Symposien, Workshops und Kongressen Platz bietet. Bereits im Frühjahr 2020
soll er eröffnet werden.
Grundlage dafür ist eine von Westhagemann ins Leben gerufene Stiftung, die
unter Einbeziehung der bislang zerstrittenen Gründerväter – die im
Stiftungspräsidium jeweils einen Sitz erhalten – den Pavillon als
Zukunftslabor betreiben soll. Projektpartner sind unter anderem die
Hamburger Hochbahn, Volkswagen und die Deutsche Bahn.
Auch die CDU und die FDP begrüßten den Durchbruch, warfen dem Senat aber
vor, zu lange auf der Bremse gestanden zu haben und die Digitale Zukunft,
so CDU-Fachsprecher Carsten Ovens, „zu zögerlich, zu langsam und ohne
eigene Vision“ zu gestalten.
7 May 2019
## AUTOREN
DIR Marco Carini
## TAGS
DIR Digitalisierung
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DIR Digitale Wirtschaft
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