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       # taz.de -- Heiß oder Scheiß?: Öko-Schaum vorm Mund
       
       > Eine Zahncreme auf Kokosöl-Basis will neue Standards in Sachen
       > Nachhaltigkeit setzen. Öko-Fans müssen dafür tief in die Tasche greifen.
       
   IMG Bild: Schmeckt nicht allen: Öko-Zahncreme aus Kokosöl
       
       Das Produkt: Niyok, eine ökologische Zahncreme aus Kokosöl.
       
       Das kann es: Mit wenigen natürlichen Inhaltsstoffen soll Niyok die Zähne
       sauber machen. Tatsächlich enthält Kokosöl, der Hauptbestandteil dieser
       Zahnpasta, Laurinsäure, die der Entstehung von Kariesbakterien, Plaque und
       Zahnfleischerkrankungen nachweislich vorbeugt. Sauber fühlt sich die
       Zahnoberfläche nach dem Putzen zwar an. Insgesamt ist das Frischegefühl
       nach dem Zähneputzen aber nicht besonders ausgeprägt, und Mundgeruchabwehr
       ist wohl nicht das Ding der Ökopaste.
       
       Im Gegenzug kommt die Zahnpasta ohne synthetische Schaumerzeuger,
       Feuchthalte- oder Desinfektionsmittel aus, die Schleimhäute bei häufiger
       Anwendung angeblich reizen oder sogar durchlässiger für Schadstoffe machen
       können.
       
       Das kostet es: Ein Set mit drei 75-MilliliterTuben kann für 11,97 Euro
       zuzüglich Versand bestellt werden. Der beläuft sich für eine Lieferung nach
       Deutschland auf 2,99 Euro, SchweizerInnen zahlen 3,70 Euro und nach
       Österreich kostet das Paket 4,50 Euro. Also ganz schön happig.
       
       Das bedeutet es: Transparenz bei der Auflistung von
       Zahnpasta-Inhaltsstoffen hat für die meisten Menschen erfahrungsgemäß eher
       keine Priorität. Warum eigentlich nicht? Schließlich schmiert man sich das
       Zeug zweimal täglich in die Mundhöhle. Auf der Verpackung der
       Niyok-Zahnpasta sind alle Inhaltsstoffe und deren Wirkung übersichtlich
       aufgelistet, sodass KonsumentInnen nachvollziehen können, was drin ist und
       woher es kommt.
       
       Das Kokosöl stammt zum Beispiel aus biologischem, fairem Anbau. Zusätzlich
       besteht die Verpackung zur Hälfte aus Kreide, man spart also Plastik.
       Klingt nach Berliner Start-Up, ist es auch.
       
       Da bekommt man es: Die Paste kann momentan nur online bestellt werden
       ([1][niyok.de/shop]). Ab Juni soll sie auch in Biosupermärkten verfügbar
       sein.
       
       So ist der Spaßfaktor: Vielleicht ist unsere übliche Zahncreme-Auswahl zu
       industrieangepasst und pfefferminznormativ, aber die drei eher
       unkonventionellen Geschmacksrichtungen sind gewöhnungsbedürftig.
       EinsteigerInnen in die Öko-Zahnpflege empfehlen wir die Sorte „Pfefferminz
       & Zitrone“, frisch und fruchtig.
       
       Fortgeschrittene können sich an „Zitronengras & Ingwer“ wagen,
       Geschmacksnote scharf und exotisch. „Blutorange & Basilikum“ geht für
       Zahnpasta-Spießer gar nicht. Denn die hat was von altem Tequila Sunrise –
       und das ist direkt nach dem Aufstehen nur was für hart gesottene
       Öko-Zahncreme-Profis.
       
       4 May 2019
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://niyok.de/shop
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Julia Springmann
       
       ## TAGS
       
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