# taz.de -- Polizei Berlin: Name für die Neue gesucht
> Aus sechs Polizeidirektionen werden fünf. Aus den bisherigen Direktionen
> 3 und 5 wird eine sogenannte Brennpunktdirektion gebildet.
IMG Bild: Razzia in einer Shisha-Bar auf dem Kurfürstendamm
Brennpunktdirektion, Direktion City, Schwerpunktdirektion? Viele Begriffe
schwirren durch den Raum, seit Polizeipräsidentin Barbara Slowik ihre Pläne
einer Strukturreform bei der Polizei im Februar öffentlich gemacht hat. Im
Gespräch mit der taz erklärte Slowik nun: „Wie die Direktion letztlich
heißen wird, lasse ich ganz bewusst die Beschäftigten entscheiden.“ Dazu
der Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Benjamin Jendro: „Schön,
dass die Mitarbeiter mitentscheiden dürfen. Aber der Name sollte unser
kleinstes Problem sein.“
Aktuell gibt es in Berlin sechs Polizeidirektionen, die Grenzen sind an den
Bezirksgrenzen orientiert. Künftig werden es nur noch fünf sein. Den von
der Polizeiführung vorgesehenen Neuzuschnitt, der die Bildung einer
Brennpunktdirektion vorsieht, hat die Senatsverwaltung für Inneres kurz vor
Ostern gebilligt. Die bisherigen Direktionen 3 und 5 würden zu einer
bislang noch Brennpunktdirektion genannten Direktion „fortentwickelt“,
sagte Slowik zur taz. Die Grenzen dieser Brennpunkt-Direktion habe sie, wie
zugesagt, „in einem Prozess“ mit den Mitarbeitern der Behörde geklärt.
Dabei handelte es sich um zweitägige Workshops mit den Direktionsleitungen,
Stabsleitern und Gesprächen mit Personalvertretungen sowie Gewerkschaften.
Damit konfrontiert, dass die Direktionen 3 und 5 de facto aufgelöst werden,
erwiderte Slowik: „Der Begriff Auflösen suggeriert eine Dramatik, die so
nicht stimmt.“ Es handele sich mitnichten um ein Programm für einen
Personalabbau, wie zum Teil befürchtet worden sei. Auch darum sei es
wichtig, die Begriffe sorgsam zu wählen.
Der Neuzuschnitt sieht so aus, dass die Polizeiabschnitte 31, 32, 51, 52,
53, 54 und 55 zu der sogenannten Brennpunktdirektion fusionieren. Teil
dieser Direktion sind dann künftig der Hermannplatz, das Kottbusser Tor,
der Alexanderplatz, der Görlitzer Park sowie Revaler Straße und Warschauer
Brücke. Alles Orte also, die von der Polizei als Kriminalitätsschwerpunkte
eingestuft sind. Anders als jetzt wären diese Orte künftig unter der Regie
einer Direktion.
Veränderungen kommen auf die Abschnitte 35 und 36 zu, die – obwohl sie
eigentlich zum Bezirk Mitte gehören – künftig der Direktion 1 (zuständig
für Pankow und Reinickendorf) zugeschlagen werden. Ähnlich ergeht es den
ebenfalls zu Mitte gehörenden Abschnitten 33 und 34. Sie gehen an die
Direktion 2 (Spandau und Charlottenburg-Wilmersdorf). Der Abschnitt 34 ist
zuständig für das Regierungsviertel. Dass ausgerechnet das
Regierungsviertel künftig von Spandau aus organisiert werde, „ist nicht
nachzuvollziehen,“ sagt GdP-Sprecher Jendro. Auch die Belegschaft des
Abschnitts 56, im Süden Neukölln gelegen, muss sich damit abfinden, künftig
zur Direktion 4 (Steglitz-Zehlendorf, Tempelhof-Schöneberg) zu gehören.
Mit dieser neuen Struktur würden aufgebaute Kooperationen
auseinandergerissen, warnt Jendro. Mittes Bürgermeister werde in Zukunft
drei Direktionsleiter als Ansprechpartner haben, der Neuköllner
Bürgermeister zwei.
28 Apr 2019
## AUTOREN
DIR Plutonia Plarre
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