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       # taz.de -- Sri Lanka nach den Anschlägen: Regierung verbietet Gesichtsschleier
       
       > Frauen dürfen in Sri Lanka keinen Gesichtsschleier mehr tragen. Sri
       > Lankas Regierung befürchtet, Terroristen könnten weibliche
       > Selbstmordattentäter einsetzen.
       
   IMG Bild: Bekleidungsladen in Colombo, Sri Lanka: Gesichtsschleier wie diese dürfen aktuell nicht getragen werden
       
       Dubai epd | In Sri Lanka sind künftig Gesichtsschleier verboten. [1][Nach
       den Osteranschlägen] auf Kirchen und Hotels mit mehr als 250 Toten
       untersagte Präsident Maithripala Sirisena laut srilankischen
       Medienberichten vom Montag jede Form von Gesichtsbedeckung, die die
       Identifizierung einer Person erschweren könnte. Der Präsident nutze dazu
       die weitreichenden Vollmachten, die ihm [2][seit der Erklärung des
       Notstands] in der vergangenen Woche zustehen.
       
       Am Wochenende hatte Sirisena zwei radikal-islamische Organisationen, die
       „National Thawheed Jammath (NTJ) und die „Jamathei Millathu Ibraheem„
       (JMI), für illegal erklärt. Ein Prediger der NTJ wird als Drahtzieher der
       Attentate verdächtigt, die die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ für sich
       reklamiert und nach Ansicht der Behörden in Zusammenarbeit mit örtlichen
       Terrorgruppen verübt hat.
       
       [3][Sri Lankas Regierung] befürchtet, die NTJ könnte weibliche
       Selbstmordattentäter einsetzen, um buddhistische Tempel anzugreifen. Unter
       den neun Selbstmordattentätern vom Ostersonntag war auch eine Frau. Bereits
       in der vergangenen Woche hatten einige Hotels in der Hauptstadt Colombo
       neue Regel eingeführt und verschleierten Frauen den Zutritt verboten.
       
       Die Behörden in Sri Lanka fahndeten weiter nach etwa 140 Personen mit
       Verbindungen zum IS. Inzwischen wurden mehr als 150 Menschen in
       Zusammenhang mit den Anschlägen festgenommen. Am Ostersonntag hatten neun
       Selbstmordattentäter fast zeitgleich Anschläge auf Kirchen und Luxus-Hotels
       verübt – mindestens 253 Menschen kamen ums Leben und um die 500 wurden
       verletzt. Mehr als 70 Prozent der Einwohner der Tropeninsel Sri Lanka sind
       buddhistisch, 12 Prozent sind Hindus, 10 Prozent Muslime und gut 7 Prozent
       sind Christen.
       
       29 Apr 2019
       
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