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       # taz.de -- Wahl zum Europaparlament: Puigdemont darf antreten
       
       > Spaniens oberster Gerichtshof hat geurteilt: Ex-Regierungschef
       > Kataloniens und zwei seiner Minister dürfen bei der Wahl kandidieren.
       
   IMG Bild: Carles Puigdemont hält sich seit November 2017 außerhalb Kataloniens auf
       
       Madrid taz | Der ehemalige katalanische Regierungschef Carles Puigdemont
       sowie zwei seiner Minister, Antoni Comín und Clara Ponsatí, dürfen bei den
       EU-Wahlen kandidieren. „Es liegt kein Grund vor, der sie unwählbar machen
       würde“, urteilte der oberste spanische Gerichtshof nach einer Sondersitzung
       am Sonntag. Am Montag bestätigte das Verwaltungsgericht in Madrid diese
       Entscheidung.
       
       [1][Das Verfahren war notwendig geworden], nach dem die spanische
       Wahlbehörde (JEC) den Politikern untersagt hatte, sich auf der Liste von
       Lliures per Europa (Frei für Europa) um einen der 54 spanischen Sitze im
       EU-Parlament zu bewerben. Die Staatsanwaltschaft hatte sich im Vorfeld des
       Beschwerdeverfahrens gegen den Beschluss der Wahlbehörde ausgesprochen.
       Dieser „verstößt gegen das Grundrecht auf passives Wahlrecht“.
       
       Puigdemont und Comín halten sich seit November 2017 in Belgien auf, Ponsatí
       in Schottland. Zu Hause werden sie von der spanischen Justiz in
       Zusammenhang mit dem Unabhängigkeitsreferendum am 1. Oktober 2017 der
       „Rebellion“ beschuldigt.
       
       Um mindestens einen Abgeordneten nach Straßburg zu entsenden, braucht
       Lliures per Europa mehr als 1,85 Prozent aller in Spanien abgegebener
       Stimmen. Das wäre Puigdemont, der als Spitzenkandidat ins Rennen geht. Die
       Folge wäre wohl ein weiterer Rechtsstreit. Denn die spanischen
       EU-Abgeordneten müssen ihre Ernennungsakte in Madrid abholen. Sobald
       Puigdemont, Comín oder Ponsatí einreisen, werden sie festgenommen, da gegen
       sie ein Haftbefehl vorliegt.
       
       6 May 2019
       
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