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       # taz.de -- Fusion-Festival findet statt: Auf zum Ferienkommunismus!
       
       > Nach wochenlanger Auseinandersetzung wird das Fusion-Festival nun
       > stattfinden – und zwar ohne Polizei. Das neue Sicherheitskonzept ist
       > genehmigt.
       
   IMG Bild: Es wird keine Polizeiwache auf dem Gelände des linken Festivals geben
       
       Berlin taz | Normalerweise machen sich Festivalfans um diese Zeit des
       Jahres Gedanken darüber, wie viel Zeug sie ins Auto kriegen, wo zur Hölle
       sie im Keller das Zelt vergraben haben und ob ihnen die Kolleg*innen die
       Krankmeldung am Montag wirklich abnehmen werden.
       
       Stattdessen war der Vorlauf zum Fusion-Festival bei Neustrelitz in
       Mecklenburg-Vorpommern [1][eine große politische Auseinandersetzung
       gewesen.] Wer eins der begehrten Tickets zu dem fünftägigen linken
       Elektronikrausch vom 26. bis 30. Juni hatte, musste besorgt sein, dass die
       Fusion dieses Jahr entweder abgesagt oder durch Polizeipräsenz ruiniert
       werden könnte.
       
       Das scheint nun abgewendet. Am Mittwoch hat das zuständige Amt Röbel/Müritz
       ein überarbeitetes Sicherheitskonzept der Veranstalter*innen genehmigt.
       Allerdings mit Auflagen, über die zu Redaktionsschluss noch nicht mehr
       bekannt war.
       
       Die entsprechende Ordnungsverfügung hat das Amt noch nicht verschickt.
       Möglich ist etwa, dass die Fusion das eigene Sicherheitspersonal aufstocken
       muss (was in der kurzen Zeit schwierig werden könnte), oder dass die
       Fluchtwege verbessert werden müssen.
       
       ## Fluchtort vor der Marktlogik
       
       Entscheidend ist aber: Es wird offenbar keine Polizeiwache auf dem Gelände
       geben. [2][Das hatte das Polizeipräsidium Neubrandenburg nämlich Anfang Mai
       überraschend gefordert.] Daraus entspann sich ein Streit zwischen Polizei,
       Lokalpolitik und Fusion-Organisation. Die Polizei sprach von möglichen
       Gefahrenlagen wie Massenpaniken, die es zu verhindern gelte. Das
       Festival-Team hielt das für eine vorgeschobene Begründung. Und der
       CDU-Bürgermeister der nahen Gemeinde Lärz sprang den Urlaubskommunist*innen
       bei.
       
       Das Fusion-Festival arbeitet nicht nur im Design mit linker Bildsprache, es
       soll insgesamt ein Fluchtort vor kapitalistischer Marktlogik und
       repressiver Ordnungspolitik sein. Das passt natürlich mit patrouillierenden
       Polizisten zwischen den Festivalgästen nicht zusammen.
       
       Das Fusion-Team argumentiert außerdem, dass die Polizei jederzeit Zugang
       zum Gelände erhalten würde, falls es richtig brenzlig werde.
       
       30 May 2019
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Peter Weissenburger
       
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