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       # taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Viel zu tun vor den Ferien
       
       > Der Senat verabschiedet noch schnell den Mietendeckel, SchülerInnen
       > wollen mit SUV-Fahrern diskutieren und haben auch sonst noch ein paar
       > Termine.
       
   IMG Bild: Alle Jahre wieder: SchülerInnen (hier aus Neukölln 2001) beim Jubel übers Schuljahresende
       
       Ein markantes Datum für diese Woche ist natürlich gesetzt: Am Mittwoch
       gibt’s Zeugnisse, und die Sommerferien beginnen. Zwar gilt das eigentlich
       nur für SchülerInnen, aber bekanntlich gehen dann auch andere in die
       Sommerpause – die Theater etwa oder die Politiker.
       
       Vorher gibt’s aber noch einiges zu tun: Der Senat will am Dienstag seinen
       Mietendeckel verabschieden. Warum er es damit nach jahrelanger Untätigkeit
       gegen immer krasser steigender Mieten plötzlich so eilig hat, bleibt sein
       Geheimnis: Vielleicht hofft man, dass die WählerInnen bis nach den Ferien
       vergessen haben, dass manch einem als Retourkutsche der Vermieter schnell
       noch eine Mieterhöhung reingedrückt wurde?
       
       Aber auch die SchülerInnen können sich noch nicht sofort auf die faule Haut
       legen: Nachdem sie uns Erwachsenen in den letzten Monaten immer freitags
       die Klima-Leviten gelesen haben, wollen sie nun am Dienstag auf dem Ku’damm
       gegen SUV-Fahrer protestieren, denen ihre Umwelt bekanntlich am
       Allerwertesten vorbeigeht.
       
       ## Der gute Wille zählt
       
       Dazu ruft dieses Mal nicht Fridays for Future auf, sondern die Generationen
       Stiftung – eine laut Eigendarstellung „überparteiliche Interessenvertretung
       für die künftigen Generationen“. Sie plant für 16 Uhr eine Fahrzeugblockade
       vor dem Apple Store, um mit den BesitzerInnen der Spritfresser ins Gespräch
       zu kommen. Ob das eine gute Idee ist, bei Stau, Hitze (angekündigt sind 30
       Grad) und Feierabendverkehr mit SUV-Fahrern über ihr Auto zu diskutieren?
       Egal, der gute Wille zählt – und mutig ist es allemal.
       
       Aber SchülerInnen haben nicht nur Sinn fürs Klima: Beim bundesweiten
       Aktionstag „Dein Tag für Afrika“ gehen die Kinder alljährlich einen Tag
       nicht in die Schule sondern arbeiten, der Lohn wird für Bildungsprojekte
       auf dem Nachbarkontinent gespendet. Am Dienstag ist es wieder so weit,
       einen Tag vor den Zeugnissen wird ja eh nicht mehr gelernt. Aus diesem
       Anlass besucht Staatssekretärin Sawsan Chebli (SPD) um 11 Uhr SchülerInnen,
       die ihre Arbeitskraft beim Cateringservice Refueat einbringen. Das
       Start-up bietet arabisch inspirierte Streetfood auf Lastenfahrrädern und
       beschäftigt dafür Geflüchtete aus dem Nahen Osten.
       
       Weiter geht es Schlag auf Schlag (ach, dieser Termindruck): Am
       Mittwochnachmittag um 15.30 Uhr wird in Mitte unter den zehn FinalistInnen
       Berlins die oder der KlassensprecherIn des Jahres gekürt. Der Hauptpreis
       ist eine Klassenfahrt – hoffentlich mit der Bahn!
       
       Am Donnerstag steht dann noch die Preisverleihung im
       Schülerzeitungswettbewerb der Länder an (14 Uhr im Bundesrat). Die meisten
       Preise räumen allerdings die Bayern ab – diese Streber! Aus Berlin bekommt
       bei den Gymnasien das Carl-von-Ossietzky einen 2. Preis, bei den
       Berufsschulen die Max-Bill-Schule einen Förderpreis.
       
       Das Ende dieses stressigen Schuljahrs kann die Jugend dann am
       Donnerstagabend beim Konzert von Take That im Tempodrom feiern. Wobei: Die
       älter gewordene „Boygroup“ ist offenkundig ziemlich out heutzutage. Früher
       hätte sie doch glatt das Olympiastadion gefüllt.
       
       17 Jun 2019
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Susanne Memarnia
       
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