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       # taz.de -- Kommentar Neue Heldinnen in den USA: Time’s up!
       
       > Donald Trump will ein zweites Mal Präsident werden. Doch einigen Frauen,
       > die für ein neues Amerika stehen, werden ihm den Wahlkampf erschweren.
       
   IMG Bild: Steht für ein neues Amerika: die demokratische Präsidentin Kamala Harris
       
       Donald Trump beherrscht die Schlagzeilen, weil er als erster US-Präsident
       [1][einen Fuß auf nordkoreanischen Boden gesetzt] hat. Schafft er es
       wirklich, dass Kim Jong Un ihn im Weißen Haus besucht, wäre ihm wohl eine
       besondere Notiz in den Geschichtsbüchern sicher. Erst recht, wenn er ein
       zweites Mal Präsident wird.
       
       Letzteres aber dürfte immer schwieriger werden. Und das liegt nicht an
       Bernie Sanders oder Joe Biden, die dank Promifaktor im bisherigen
       Vorwahlkampf als bedrohlichste Gegner galten. Die TV-Wahldebatte der
       Demokraten, die angesichts der großen KandidatInnenzahl zweigeteilt werden
       musste, wurde zu einem Offenbarungseid, von dem speziell Biden noch lange
       schlecht träumen dürfte.
       
       Kamala Harris, Senatorin aus Kalifornien und ehemalige Staatsanwältin,
       grillte den ehemaligen US-Vizepräsidenten nicht nur wegen dessen
       Verharmlosung seiner früheren Zusammenarbeit mit rassistischen Kollegen im
       Senat, während er offenbar glaubte, nur möglichst präsidial dreinschauen zu
       müssen. Sie war auch mit Abstand am kompetentesten – und nicht zuletzt am
       authentischsten.
       
       Harris steht für ein neues Amerika und für eine politische Generation, die
       weiß, dass ein Amt noch keine*n Politiker*in macht und die USA 2019 vor
       allem eines brauchen: eine Vision von (sozialer) Gerechtigkeit. Darin
       ähnelt sie Alexandria Ocasio-Cortez, die wiederum gerade US-Teamkapitänin
       Megan Rapinoe ins Repräsentantenhaus eingeladen hat, deren Sensationstore
       bei der Fußball-WM der Frauen den Nationalstolz der US-Amerikaner*innen
       ganz neu triggern und die trotzdem ganz selbstverständlich in die
       Fernsehkamera sagt, sie werde einen möglichen Titel auf keinen Fall im
       „fucking White House“ feiern.
       
       Harris, Ocasio-Cortez und Rapinoe sind Heldinnen eines neuen Amerika, das
       dem Zeitalter von Trump und Biden nicht nur den Kampf angesagt hat, sondern
       ihn früher oder später auch gewinnen wird. Auch, wenn der Wahlsieger 2020
       noch mal Donald Trump heißen sollte: Time’s up!
       
       1 Jul 2019
       
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