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       # taz.de -- Studie zu Flüchtlingsheimen in Sachsen: Diverse Mängel in Unterkünften
       
       > Hygienische Mängel, fehlende Freizeitgestaltung und „Engpässe“ im Umgang
       > mit Traumatisierten: Eine Studie der TU Dresden findet in Unterkünften
       > viele Probleme.
       
   IMG Bild: „Räumlich und sozial beengt“: Erstaufnahmeeinrichtung in Chemnitz (Archivbild)
       
       Dresden epd | In Sachsens Erstaufnahmeeinrichtungen für Asylsuchende gibt
       es einer neuen Studie zufolge weiter diverse Missstände. Bei jeder fünften
       bis zehnten Unterkunft gebe es baulichen oder hygienischen
       Nachbesserungsbedarf, heißt es im [1][zweiten Teil des sogenannten
       „Heim-TÜVs“], den der sächsische Ausländerbeauftragte Geert Mackenroth
       (CDU) am Montag in Dresden vorgestellt hat. Für die Studie hatten Forscher
       der TU Dresden demnach seit Mai 2017 online und vor Ort Betroffene befragt.
       
       Die Studie stelle zudem Handlungsbedarf bei der Unterbringung unbegleiteter
       junger Männer fest, hieß es. Diese wohnten häufig abseits der drei großen
       Städte Leipzig, Dresden und Chemnitz. Dieser Umstand biete „ausgerechnet
       dort eine Projektionsfläche für migrationskritische und
       integrationsskeptische Positionen, wo diese ohnehin weiter verbreitet
       sind“.
       
       Zudem würden vor allem dort ansprechende Gemeinschaftsräume und Angebote
       zur sinnvollen Freizeitgestaltung gebraucht, wo junge Flüchtlinge „in
       räumlich und sozial beengten Verhältnissen untergebracht sind“, hieß es
       weiter. Insgesamt sollten Flüchtlinge laut der Studie wenn möglich in
       eigenen Wohnungen untergebracht werden.
       
       Weiter stellte die Untersuchung fest, es scheine „verbreitete Engpässe“ im
       Umgang mit besonders schutzbedürftigen Personen zu geben. Dies betreffe
       unter anderem Menschen mit Behinderungen, psychisch Kranke, Suchtkranke,
       Traumatisierte sowie Angehörige sexueller Minderheiten. Hier müsse ein
       Fokus der zukünftigen Arbeit liegen, betonte der Ausländerbeauftragte.
       
       ## Mehr Möglichkeiten zur Selbstorganisation
       
       Weiter hieß es, die Möglichkeiten zur Selbstorganisation der Bewohner von
       Gemeinschaftsunterkünften in Räten oder Gremien seien „noch weitgehend
       unausgeschöpft“. Verbesserungen in diesem Bereichen wären laut Studie „wohl
       hilfreich“ für den Erwerb und die Erweiterung von Kultur- und
       Sozialkompetenzen.
       
       Mackenroth hatte den ersten Teil des „Heim-TÜVs“ Mitte 2017 an den
       sächsischen Landtag übergeben. Er regte eine Fortsetzung der Untersuchungen
       an. „Wir sollten die veränderte Situation in den Erstaufnahmeeinrichtungen
       sowie noch stärker die Perspektive der Flüchtlinge selbst in den Blick
       nehmen“, erklärte der Ausländerbeauftragte. Es gelte, einen Ausgleich
       zwischen den Belangen der Asylsuchenden und denen der Landkreise und Städte
       zu finden.
       
       24 Jun 2019
       
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