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       # taz.de -- Handelskrieg zwischen USA und China: Es kommt noch schlimmer
       
       > Wer glaubt, dass sich die USA und China in ihrem Handelsdisput bald
       > einigen, liegt falsch. Der Konflikt beginnt gerade erst.
       
   IMG Bild: So wird das nichts: US-Präsident Trump und Chinas Regierungschef Xi Jinping bei Verhandlungen
       
       Der von den USA angezettelte Handelskrieg hinterlässt Spuren. [1][Der
       chinesische Außenhandel bricht ein, Fabriken schließen, das Wachstum geht
       zurück.] Und auch in den USA bremsen die gegenseitig verhängten Strafzölle
       das Wirtschaftswachstum. Zwar reden die beiden Streithähne seit vergangener
       Woche wieder miteinander. Doch US-Präsident Donald Trump hat in seiner sehr
       direkten Art bereits deutlich gemacht: Es eilt nicht.
       
       [2][Die chinesische Führung hat sich gründlich verschätzt.] Sie hatte
       gedacht, sie könne Trump etwa mit einer höheren Einfuhr von Mais und Soja
       aus den US-Bundesstaaten mit hohem Anteil an Trump-Wählern besänftigen.
       Inzwischen ist auch in Peking angekommen: Dieser Handelskrieg ist von
       Dauer.
       
       China hat seinen wirtschaftlichen Aufstieg dem schier endlosen Hunger der
       Amerikaner nach Konsumartikeln zu verdanken, den die Chinesen in ihren
       Fabriken kostengünstig befriedigten. Im Gegenzug finanzierte China mit
       seinen Überschüssen den US-Staatshaushalt.
       
       Trump hat sich zum Ziel gesetzt, diese Abhängigkeit aufzulösen, die beiden
       größten Volkswirtschaften voneinander zu entkoppeln. Schäden nimmt er dafür
       in Kauf. Doch selbst wenn er bei der [3][US-Präsidentschaftswahl in etwas
       mehr als anderthalb Jahren] nicht wiedergewählt werden sollte – auch die
       Demokraten dürften an einem konfrontativen Kurs mit China festhalten.
       
       Nicht nur Trump, sondern vielen in den USA geht es schon lange nicht mehr
       nur um faire Marktzugänge, ausgeglichene Handelsbilanzen und die Einhaltung
       von Urheberrechten. Ihnen geht es darum, dass sich ihr Land als führende
       Weltmacht behauptet. Je mehr das Reich der Mitte wirtschaftlich und
       technologisch aufholt, desto aggressiver ist die Stimmung gegen China.
       
       Die Welt steht erst am Beginn dieses Konflikts zweier Giganten. Es ist zu
       befürchten, dass dieses Kräftemessen noch einiges mehr an Schaden anrichten
       wird als eine sich eintrübende Konjunktur.
       
       16 Jul 2019
       
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