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       # taz.de -- Wormser Nibelungenfestspiele und Ufa: Neues von Siegfried und Roy
       
       > Das Zauberduo bekommt endlich einen Film. Klaus Maria Brandauer ist Star
       > der Wormser Nibelungenfestspiele – und was ist mit der Ufa?
       
   IMG Bild: Schon 1997 ganz große Stars: die Magier Siegfried und Roy
       
       Was macht eigentlich [1][Nico Hofmann]? Zum einen ist der
       Ufa-Geschäftsführer mit seinem Siegfried-und-Roy-Projekt offenbar doch noch
       erfolgreich. Wir erinnern uns: „In der Zusammenarbeit mit Siegfried und Roy
       geht für mich ein lang gehegter Traum in Erfüllung: Es ist nicht nur die
       Geschichte zweier Deutscher, die zu Weltstars wurden – es ist vor allen
       Dingen das Eintauchen in die Welt der Magie“, hatte Hofmann 2016 zur
       geplanten Serie in der ARD gesagt. Doch der hatte der WDR-Rundfunkrat im
       Juni kurzerhand die rote Karte gezeigt: zu teuer.
       
       Der WDR hätte als größte ARD-Anstalt und größter Einzahler in gemeinsame
       Töpfe den – Vorsicht, Wortwitz – Weißen-Tiger-Anteil an der geplanten
       sechsteiligen Hochglanzserie stemmen müssen. „Da der WDR als größte
       Landesrundfunkanstalt auch finanziell den größten Anteil aller ARD-Sender
       an der Produktion getragen hätte, bedeutet dies auch das Aus für das
       Projekt“, bestätigte der Sender gegenüber dem Fachdienst
       Medienkorrespondenz den Entschluss. Denn ab einer gewissen Summe greift der
       Gremienvorbehalt. Die RätInnen müssen besonders hohen Ausgaben zustimmen.
       Das ist sonst vor allem bei Sportrechten der Fall, deren ARD-interne
       Verfechter aber mit subtilen Methoden bislang fast immer Erfolg hatten.
       
       Und auch für die weißen Tiger von Siegfried und Roy scheint eine Lösung in
       Sicht: Die Degeto soll’s richten, die gemeinsame Produktionstochter aller
       ARD-Anstalten, wenn vielleicht auch nicht als Serie, so doch als Eventfilm.
       Und, wie man in der Branche munkelt, [2][mit Michael „Bully“ Herbig als
       Regisseur.]
       
       Daher wirkte Nico Hofmann am vergangenen Freitag bei der Premiere der
       Nibelungenfestspiele in Worms wahrscheinlich auch so entspannt und musste
       sich nur vor dem einsetzendem Regen fürchten. In der alten Kaiserstadt ist
       Hofmann seit ein paar Jahren Intendant ([3][Vorgänger war übrigens Dieter
       Wedel]), und dass auch hier ein Traum in Erfüllung ging, gibt Hofmann
       mittlerweile unumwunden zu. Am Anfang, erzählte er im Interview mit der
       Wormser Zeitung, habe er sich schon sehr bitten lassen. Jetzt sieht er sich
       mit Worms auf halbem Weg nach Salzburg.
       
       Der Vergleich mit den dortigen Festspielen wurde bei den Nibelungen dieses
       Jahr nicht zuletzt dadurch untermauert, dass Klaus Maria Brandauer
       („Jenseits von Afrika“) in Worms den Hagen gibt. Brandauer hat in Salzburg
       so was wie ein Abo, 2018 sprang er für den erkrankten Bruno Ganz als
       Erzähler bei Mozarts „Zauberflöte“ ein. Und was die Verbindung von
       Siegfried, Roy und die Sage um Siegfried und Hagen angeht: Irgendwie sind
       die Nibelungen ja auch nicht nur die Geschichte zweier (noch nicht so
       richtig) Deutscher, die zu Weltstars wurden – es ist vor allen Dingen das
       Eintauchen in die Welt der Magie.
       
       17 Jul 2019
       
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