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       # taz.de -- Verheerender Dammbruch in Brasilien: Geld für Opferfamilien
       
       > Der Bergbaukonzern Vale einigt sich mit der Justiz auf eine Entschädigung
       > für Hinterbliebene. Außerdem zahlt er für Umweltschäden und Wiederaufbau.
       
   IMG Bild: Nach dem Dammbruch in Brumadinho: Rettungskräfte bergen Opfer
       
       Berlin/São Paulo epd | Ein halbes Jahr nach dem [1][verheerenden Dammbruch
       im brasilianischen Brumadinho] muss der Bergbaukonzern Vale hohe
       Entschädigungssummen an die Familien der Opfer zahlen. Nach monatelangen
       Verhandlungen einigten sich Vale und die brasilianische Justiz auf eine
       entsprechende Übereinkunft, wie die Staatsanwaltschaft in Betim im
       Bundesstaat Minas Gerais laut Nachrichtenportal O Globo mitteilte. Zudem
       steht den Angehörigen eine monatliche Pension bis zum 75. Lebensjahr zu.
       
       Anfang Juli hatte [2][ein Gericht das Unternehmen für das Unglück
       verantwortlich gemacht] und den Konzern verurteilt, für alle Schäden
       aufzukommen. Eine Summe wurde damals nicht genannt. Nach der jetzt
       geschlossenen Übereinkunft muss Vale jedem Familienmitglied eines Opfers
       700.000 Reais (rund 166.000 Euro) Entschädigung zahlen. Als
       Familienmitglieder gelten neben Ehepartnern und Kindern auch die Eltern des
       Opfers.
       
       Die Staatsanwaltschaft gab die Summe von insgesamt rund 400 Millionen Euro
       aus den gesperrten Konten von Vale frei. Außerdem muss der Konzern als
       „kollektive Wiedergutmachung“ etwa 90 Millionen Euro zahlen. Das Geld soll
       für die Beseitigung der Umweltschäden und zum Wiederaufbau verwendet
       werden.
       
       Nach dem Bruch eines 85 Meter hohen Damms eines Rückhaltebeckens war am 25.
       Januar 2019 eine Minenarbeitersiedlung von Brumadinho unter den
       Schlammmassen begraben worden. Dabei kamen 248 Menschen ums Leben, 22
       gelten noch als vermisst. Rund 13 Millionen [3][Kubikmeter Schlamm] sollen
       sich auch in den Fluss Paraopeba ergossen haben.
       
       ## Ermittlungen gegen den TÜV-Süd
       
       Gegen mehrere führende Vale-Mitarbeiter und zwei Mitarbeiter des TÜV Süd in
       Brasilien wird weiter ermittelt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor,
       von der Instabilität des Damms gewusst zu haben. Der TÜV Süd hatte noch im
       September 2018 in einem Gutachten die Stabilität des Damms attestiert.
       Aufgrund des Gutachtens war eine Betriebsgenehmigung für die Mine erteilt
       worden.
       
       Das Bergbauunternehmen Vale war bereits im November 2015 in ein Unglück in
       dem Ort Mariana verwickelt, der ebenfalls in Minas Gerais liegt. Damals
       kamen 19 Menschen ums Leben. (epd)
       
       16 Jul 2019
       
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