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       # taz.de -- Neue Jobs bei Amazon: Alexas menschliche Ohren
       
       > Zeitarbeiter*innen in Polen helfen, Alexas Spracherkennung zu verbessern.
       > Diese Jobs sind nicht unproblematisch.
       
   IMG Bild: Seien Sie nicht so grob zu Alexa – es könnte Sie ein echter Mensch hören
       
       Sind Sie auch schon mal laut geworden, wenn Alexa nicht gemacht hat, was
       Sie wollten? Ist ja nur ein Gerät, werden Sie denken, aber nix da. Denn wie
       mehrere Medienberichte zeigen, beschäftigen [1][Google], Apple und Amazon
       menschliche Mitarbeiter*innen, um ihre Spracherkennung zu verbessern. Sie
       hören Aufzeichnungen der Sprachbefehle an und schreiben sie ab. Der eine
       oder andere Fluch, den Sie an Alexa gerichtet haben, wurde also vielleicht
       schon transkribiert.
       
       Das wirft nicht nur [2][Fragen nach dem Datenschutz] auf: Die Auswertung
       der Aufzeichnungen durch Menschen ist ein weiteres Beispiel dafür, wie sich
       Arbeit durch Digitalisierung und maschinelles Lernen verändert. Die gute
       Nachricht: Die [3][Digitalisierung] frisst nicht nur Stellen, sie schafft
       auch neue. Aber was sind das für Arbeitsplätze?
       
       Wie [4][Recherchen der Welt am Sonntag] ergaben, beschäftigt Amazon
       Zeitarbeiter*innen in Polen für die Auswertung der Aufnahmen. Die Firma
       Randstad Polen habe noch bis Freitag Stellenanzeigen online gehabt, in
       denen polnische Mitarbeiter*innen mit Deutschkenntnissen auf
       muttersprachlichem Niveau gesucht wurden. Die Vermutung liegt nahe, dass
       Amazon dadurch sparen möchte. Damit wäre Amazon natürlich nicht das erste
       Unternehmen, dass Mitarbeiter*innen irgendwo auf der Welt für sich arbeiten
       lässt. Trotzdem zeigt das Beispiel, dass das Leben [5][digitaler Nomaden,
       nicht nur cocktail-schlürfend am Strand] abspielt.
       
       Auch wenn die Daten anonymisiert werden, erhalten die Mitarbeiter*innen
       teils unfreiwillig Zugang zur Privatsphäre der Amazon-Kund*innen. Das liegt
       unter anderem daran, dass sich die Sprachassistenten immer wieder auch
       fälschlicherweise einschalten. Das ist nicht nur für die Kund*innen
       problematisch. Auch für die Zuhörer*innen kann das belastend sein. So
       [6][schilderten zwei Mitarbeiter*innen dem Medienunternehmen Bloomberg],
       sie haben in den Aufnahmen etwas gehört, was wie ein sexueller Übergriff
       klang.
       
       Auf Bloombergs Anfrage gab Amazon an, Mechanismen für solche Fälle zu
       haben. Zwei rumänische Mitarbeiter*innen erzählten jedoch, Amazon hätte in
       einem ähnlichen Fall gesagt, das Unternehmen sei nicht zuständig. Eine
       Anfrage der taz, wie Mitarbeiter*innen begleitet werden, wenn sie
       bedenkliche Inhalte hören, blieb unbeantwortet.
       
       6 Aug 2019
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Verwaltungsverfahren-gegen-Google/!5615229
   DIR [2] /Kommentar-Smart-Home-Ueberwachung/!5601038
   DIR [3] /Digitalisierung/!t5011441
   DIR [4] https://www.welt.de/wirtschaft/article197916397/Alexa-Amazon-laesst-Mitschnitte-von-Zeitarbeitern-in-Polen-auswerten.html
   DIR [5] /Vagabunden-Kongress/!5596738
   DIR [6] https://www.bloomberg.com/news/articles/2019-04-10/is-anyone-listening-to-you-on-alexa-a-global-team-reviews-audio
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Helena Werhahn
       
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