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       # taz.de -- Wohnungsbau: Nur Opposition unterstützt SPD
       
       > Linksfraktion lehnt für Tempelhofer Feld Bebauung auch nach 2021 ab.
       > Sozialdemokraten hatten am West- und Südrand mehrere 1000 Wohnungen
       > vorgeschlagen
       
   IMG Bild: Für eine Randbebauung am T-Feld findet die SPD bei der Linksfraktion keine Unterstützung
       
       Konkretere Pläne von drei SPD-Funktionären für Wohnungsbau am Tempelhofer
       Feld stoßen in der rot-rot-grünen Koalition auf Ablehnung. „Wir lehnen eine
       Bebauung ab“, sagte [1][Carola Bluhm], die Chefin der Linksfraktion, der
       taz. Da sei [2][der bis 2021 geltende Koalitionsvertrag] eindeutig, „und
       auch über diese Legislaturperiode hinaus halten wir eine Bebauung des
       Tempelhofer Felds für keine gute Idee“.
       
       Bluhm griff auch nicht eine Wortschöpfung der SPDler auf: Die sprechen in
       ihrem dreiseitigen Papier vom „Tempelhofer Rand“, um klarzumachen, dass es
       allein um eine Randbebauung gehen soll. Dort fordern sie, sozialverträglich
       an der West- und Südseite „mehrere tausend Wohnungen“ für eine
       Quadratmetermiete von 6,50 Euro zu bauen (taz berichtete).
       
       Carola Bluhms Fraktionskollege Michael Efler, langjähriger Chef des Vereins
       „Mehr Demokratie“, lehnte gegenüber der taz zudem den SPD-Vorschlag ab,
       dass alternativ zu einem klassischen, über gut zwei Jahre vorzubereitenden
       Volksentscheid eine vom Parlament angesetzte Volksbefragung über eine
       Randbebauung entscheiden könnte. Die gibt es bislang nicht im Gesetz.
       
       Unterstützung bekamen die SPDler hingegen von der oppositionellen
       CDU-Fraktion – für die Randbebauung, aber auch für eine Volksbefragung
       durch das Parlament. „Um dafür die rechtliche Grundlage zu schaffen, werden
       wir nach der Sommerpause zügig einen Entwurf zur Anpassung der
       Landesverfassung einbringen“, kündigte ihr Stadtentwicklungsexperte Stefan
       Evers an, der zugleich Generalsekretär der Berliner CDU ist.
       
       Die FDP-Fraktion hatte bereits im Herbst 2018 einen erneuten Volksentscheid
       zu einer Randbebauung gefordert. [3][Die erste Abstimmung im Mai 2014]
       führte zum Schutzgesetz für das ehemalige Flugfeld und stoppte die vor
       allem vom damaligen Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) geplante
       Randbebauung. Stefan Alberti
       
       18 Jul 2019
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.linksfraktion.berlin/abgeordnete/carola-bluhm/
   DIR [2] https://www.berlin.de/rbmskzl/regierender-buergermeister/senat/koalitionsvereinbarung/
   DIR [3] https://www.wahlen-berlin.de/Abstimmungen/VE2014_TFeld/ErgebnisUeberblick.asp?sel1=6053&sel2=0797
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Stefan Alberti
       
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