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       # taz.de -- „Bildungskrise“ in Berlin: Geduld mit Scheeres geht zu Ende
       
       > Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) ist heftige Attacken gewöhnt.
       > Verliert sie den Rückhalt in der Koalition?
       
   IMG Bild: Vielen schmeckt's nicht, was Scheeres macht: Die Senatorin zu Besuch in einer Schulmensa
       
       Zu Schuljahresbeginn steht Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) massiv
       unter Druck: Viel mehr Schulplätze als erwartet, die in kurzer Zeit fehlen
       könnten, eine wachsende Schieflage bei der Verteilung der Quereinsteigenden
       auf die Schulen und ein auf Krawall gebürsteter Landeselternausschuss.
       Scheeres ist Kritik zu Schuljahresbeginn gewöhnt, doch dieses Jahr ist die
       Intensität eine andere.
       
       Dass die Opposition, insbesondere CDU-Parteichef Kai Wegner die Gunst der
       Stunde nutzen würde, um die Senatorin anzugreifen, war erwartbar.
       Ungewöhnlicher war da schon, dass Abgeordnete des grünen Koalitionspartners
       ein Papier aus der AG Schulbau an die Presse gaben, von der sie wussten,
       dass es Scheeres schaden würde.
       
       Wirklich bemerkenswert war aber die scharfe Kritik der obersten
       ElternvertreterInnen, deren Vorsitzender sonst eher leise formuliert. Es
       sieht so aus, als ob die Geduld mit einer Senatorin zu Ende geht, die kein
       Mittel findet gegen eine gleichbleibend hohe Zahl von SchulabbrecherInnen,
       gegen die anhaltend schlechten Ergebnisse der GrundschülerInnen in den
       Vergleichsarbeiten und gegen die unzufriedenen Kollegien, die Brandbriefe
       schreiben, weil sie immer mehr Kindern mit Förderbedarf immer weniger
       gerecht werden können.
       
       Die QuereinsteigerInnen machen zwar die Lehrerzimmer voll, doch ihre
       Ausbildung kostet die Schulen zugleich zusätzliche Ressourcen. Der
       jahrelang verschleppte Studienplatzaufbau in den Lehramtsstudiengängen
       fällt Scheeres jetzt erst so richtig krachend vor die Füße: eine zweite
       PädagogIn pro Klasse, Ermäßigungsstunden für LehrerInnen an
       Brennpunktschulen – den SchülerInnen würde es helfen, vielleicht würde es
       gar „sicht- und messbar“ die Schulqualität steigern, wie vom
       Landeselternausschuss gewünscht. Doch was nicht da ist, kann eben nicht
       verteilt werden.
       
       11 Aug 2019
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Anna Klöpper
       
       ## TAGS
       
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