URI: 
       # taz.de -- Nach den Terroranschlägen in den USA: Weißer Nationalismus ist Terror
       
       > US-Präsident Trump will nach den Anschlägen Entschlossenheit zeigen.
       > Einige Oppositionspolitiker schieben ihm Verantworung zu.
       
   IMG Bild: Elizabeth Warren schrieb auf Twitter, dass Trump Rassismus und weiße Herrschaftsideologie befördere
       
       Nach den zwei tödlichen [1][Schießereien in El Paso] und [2][Dayton] am
       vergangenen Wochenende hat US-Präsident Donald Trump am Montag angekündigt,
       überparteiliche Initiativen anführen zu wollen, um solche Taten zukünftig
       zu verhindern. Von dem, was er zuvor auf Twitter gepostet hatte, sagte er
       bei einem Presseauftritt im Weißen Haus allerdings nichts: Da hatte er
       Republikaner und Demokraten aufgefordert, schärfere Waffenkontrollgesetze
       zu verabschieden, „vielleicht“ gekoppelt an eine Reform der
       Einwanderungsgesetzgebung. Was genau er sich darunter vorstellte, schrieb
       Trump nicht.
       
       Stattdessen sagte Trump, es brauche bessere Frühwarnsysteme in
       Zusammenarbeit mit sozialen Medien, man müsse die Glorifizierung von Gewalt
       in Videospielen stoppen, psychisch Kranken besser helfen und sie davon
       abhalten, Waffen erwerben zu können, und das Justizministerium solle ein
       Gesetz erarbeiten, das in Fällen wie dem von Dayton und El Paso
       grundsätzlich die Todesstrafe vorsehe, die dann schnell angewendet werden
       müsse.
       
       Zuvor hatte er unter Bezug auf das dem Schützen von [3][El Paso
       zugeschriebene Manifest] gesagt, die Nation verurteile jeglichen
       rassistischen Hass und White Supremacism. Einige demokratische
       PräsidentschaftskandidatInnen hatten Trump eine direkte Verantwortung für
       den Angriff in El Paso vorgeworfen.
       
       Dort hatte der mutmaßliche Täter Patrick C. in einem Supermarkt vor allem
       auf augenscheinlich lateinamerikanischstämmige Menschen geschossen, um
       etwas gegen die „Invasion“ der USA durch Hispanics zu unternehmen, wie er
       in dem ihm zugeschriebenen „Manifest“ verkündete. 20 Menschen wurden
       getötet, 26 verletzt. Vor einer „Invasion“ hatte auch Trump immer wieder
       gewarnt. Die Justiz ordnet die Tat von El Paso inzwischen als Terrorakt
       ein.
       
       ## Warren beschuldigt Trump als Rassismus-Beförderer
       
       Präsidentschaftskandidat Beto O’Rourke, der selbst aus El Paso stammt,
       sagte, Trump habe „eine Menge mit dem zu tun, was gestern in El Paso
       geschehen ist“. Senatorin Elizabeth Warren schrieb auf Twitter: „Wir
       müssen weißen Nationalismus als das brandmarken, was er ist – inländischer
       Terrorismus.“ Und „wir müssen den Präsidenten dafür angehen, dass er
       Rassismus und weiße Herrschaftsideologie befördert“.
       
       Noch immer unklar sind die Motive des Schützen von Dayton im Bundesstaat
       Ohio. Er hatte am späten Samstagabend in einer belebten Straße das Feuer
       eröffnet. Neun Menschen starben, darunter auch die Schwester des Schützen.
       
       5 Aug 2019
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Massaker-in-El-Paso/!5615270
   DIR [2] /Schuesse-in-El-Paso-und-Dayton/!5615308
   DIR [3] /Massaker-in-El-Paso/!5610835
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Bernd Pickert
       
       ## TAGS
       
   DIR White Supremacy
   DIR Schwerpunkt Rassismus
   DIR Todesstrafe
   DIR USA
   DIR Terrorismus
   DIR Schwerpunkt Rechter Terror
   DIR Schwerpunkt Rassismus
   DIR Schwerpunkt USA unter Trump
   DIR Barack Obama
   DIR USA
   DIR Rechtsradikalismus
   DIR Schwerpunkt USA unter Trump
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Rechter „Philosoph“ Renaud Camus: Der Hetzer von der Burg
       
       Der Neurechte Franzose Renaud Camus prägt Begriffe wie „Umvolkung“. Darauf
       bezogen sich auch die Attentäter von Christchurch und El Paso.
       
   DIR Nach Attentaten in El Paso und Dayton: Dayton-Täter hatte Gewaltfantasien
       
       Trump will sich mit Angehörigen der Opfer treffen. Doch vor allem in El
       Paso, wo das Motiv rassistischer Hass war, ist der Präsident nicht
       willkommen.
       
   DIR US-Präsident zu El Paso und Dayton: Brandstifter spielt Feuerlöscher
       
       Trumps Rede an die Nation war eine lustlose Pflichtübung. Für ihn sind die
       Massaker Einzeltaten von „Geisteskranken“ – die Waffenlobby verschont er.
       
   DIR Nach Bluttaten von El Paso und Dayton: Warnung vor Klima des Hasses
       
       US-Präsident Trump verspricht Reformen, die Demokraten nehmen ihm das nicht
       ab. Ex-Präsident Obama warnt vor einer Normalisierung von Rassismus.
       
   DIR Schüsse in El Paso: Die Populisten sind mitverantwortlich
       
       Der mutmaßliche Täter von El Paso greift auf Denkmuster der völkischen
       Neurechten zurück. Wer diesem Denken nicht Einhalt gebietet, trägt
       Mitschuld.
       
   DIR Massaker in El Paso: Manifest des rechten Terrors
       
       Der mutmaßliche Täter von El Paso stützt sich auf Schriften, die in der
       Nazi-Szene verbreitet sind. Auch in Europa sind die Texte bekannt.
       
   DIR Schüsse in El Paso und Dayton: Dutzende Tote in den USA
       
       In Texas und in Ohio sind zahlreiche Menschen erschossen worden. In einem
       der beiden Fälle ermittelt die Polizei auch wegen eines Hassverbrechens.