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       # taz.de -- Aktivisten wollen Automesse blockieren: Kein Gespräch mit der Autoindustrie
       
       > Das Bündnis „Sand im Getriebe“ fordert eine Blockade der Automesse IAA.
       > Ein Gesprächsangebot vom ausrichtenden Verband lehnt das Bündnis ab.
       
   IMG Bild: Wenn es nach den Klimaaktivisten ginge, blieben die Hallen der IAA dieses Jahr leer
       
       Berlin taz | Das Aktionsbündnis Sand im Getriebe möchte nicht mit dem
       Ausrichter der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) sprechen. „Wir
       reden nicht mit Profiteuren der Klimakrise! Die Verkehrswende wird nicht
       von der kriminellen Autoindustrie gemacht!“, heißt es in einer
       [1][Mitteilung der Klimaaktivisten].
       
       Sand im Getriebe hatte zu einer Blockade der Messe am 15. September
       aufgerufen. Daraufhin hat der Verband der Deutschen Automobilindustrie
       (VDA) dem klimaaktivistischen Bündnis ein Gesprächsangebot gemacht, um
       „sachlich und lösungsorientiert eure und unsere Vorstellungen zur
       emissionsfreien #Mobilität zu diskutieren“, wie der VDA auf der
       [2][Plattform Twitter] schreibt.
       
       „Wir können nicht auf ein Gesprächsangebot eingehen, bei dem nicht konkret
       der schnelle Wandel hin zu klima- und menschenfreundlichem Verkehr im
       Mittelpunkt steht“, begründet die Sprecherin des Bündnisses Tina Velo ihre
       Absage. Sand im Getriebe fordert, die Produktion von Autos zu reduzieren
       und stattdessen den Fahrrad-, Bahn- und öffentlichen Nahverkehr zu stärken.
       „Für den VDA bedeutet emissionsarmer Verkehr, die Städte mit Elektroautos
       vollzustellen“, kritisieren sie.
       
       Die Klimaaktivisten von Sand im Getriebe hatten erstmals Ende Juli dazu
       aufgerufen, die IAA zu blockieren. Die IAA in Frankfurt am Main vom 12. bis
       22. September gehört zu den größten und bedeutendsten internationalen
       Autofachmessen. In einem Akt des zivilen Ungehorsams sollen die Eingänge
       der Messe blockiert werden, wie das Bündnis auf seiner Internetpräsenz
       schreibt. Sand im Getriebe ist ein Zusammenschluss von verschiedenen
       Aktionsgruppen. Beteiligt sind unter anderem das Antikohlebündnis Ende
       Gelände und die Klimaaktivisten Extinction Rebellion Deutschland.
       
       ## Fahrradsternfahrt zur IAA
       
       Neben Sand im Getriebe rufen die Deutsche Umwelthilfe, Greenpeace, Campact,
       der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club, der BUND und die Naturfreunde
       Deutschlands gemeinsam zu einer [3][Demonstration und einer
       Fahrradsternfahrt zur IAA] auf. Beides soll am 14. September, also einen
       Tag vor der geplanten Blockade von Sand im Getriebe, stattfinden.
       
       Der VDA hat auch dieses Demobündnis sowie die Klimaaktivisten von Fridays
       for Future zu einer gemeinsamen Diskussion auf die IAA eingeladen. Am 8.
       August berichtete zunächst die Welt, dass Carla Reemtsma für Fridays for
       Future ein Vortrag auf der IAA halten würde. Auf Nachfrage der taz sagt
       Reemtsma, dass es noch nicht sicher sei, ob jemand von Fridays for Future
       zu der Veranstaltung gehe und wer genau. Außerdem wird der
       Greenpeace-Verkehrsexperte Benjamin Stephan an einer Diskussion teilnehmen.
       Er habe aber schon zugesagt, bevor es zu den Protestaufrufen kam, sagt
       Stephan auf taz-Nachfrage.
       
       13 Aug 2019
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://sand-im-getriebe.mobi/pressemitteilungen/
   DIR [2] https://twitter.com/VDA_online/status/1155748821063938048
   DIR [3] https://www.iaa-demo.de/
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Niklas Münch
       
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