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       # taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Gute Ideen, schlechte Ideen
       
       > Die Currywurst hat Geburtstag, das Futurium am Hauptbahnhof wird
       > eingeweiht und am Wochenende steigt wieder das Lollapalooza-Festival.
       
   IMG Bild: Wie gewiss ist die Zukunft der Currywurst?
       
       Es gibt gute und schlechte Ideen. Die Idee von Peer Steinbrück, sich im
       vorletzten Bundestagswahlkampf mit ausgestrecktem Mittelfinger
       fotografieren zu lassen, war eher schlecht. Die Idee, in Friedrichshain den
       Mercedes-Benz-Platz zu bauen und damit einen hippen Treffpunkt für coole
       BerlinerInnen schaffen zu wollen: auch schlecht. Dafür kam der Berlinerin
       Herta Heuwer vor ziemlich genau siebzig Jahren eine ziemlich gute Idee.
       
       Am 4. September 1949 schnitt sie nämlich eine Brühwurst klein. Heuwer
       schnappte sich einen Rührlöffel und vermischte Tomatenmark,
       Worcestershiresoße, Currypulver und ein paar andere Gewürze zu einer Soße,
       die sie dann über die klein geschnittene Wurst goss. Fertig war die
       [1][Currywurst], die am Mittwoch Geburtstag feiert. Herzlichen Glückwunsch!
       
       Die Legende der Berliner Currywurst wird insbesondere von Menschen aus dem
       Ruhrpott immer noch angezweifelt – zu Unrecht, wie man in der Hauptstadt
       weiß. Heuwer ließ sich ihre Idee 1959 patentieren. Wäre sie nicht vor
       zwanzig Jahren gestorben, böte es sich an, mal nachzufragen: Wie kommt man
       eigentlich auf gute Ideen? Vielleicht könnte man damit den nächsten
       Mercedes-Benz-Platz verhindern.
       
       Mit solchen und anderen wünschenswerten Zukunftsvisionen beschäftigt sich
       auch das Futurium, das am Donnerstag eingeweiht wird. 2015 wurde der
       Grundstein gelegt, nun sind vier Jahre vergangen und 58 Millionen Euro
       ausgegeben. Besucherinnen und Besucher können sich ab Donnerstag über die
       Zukunft austauschen – die eigene und die der Welt. Vermutlich steht deshalb
       auf der Futurium-Homepage, es handle sich um ein „Haus der Zukünfte“. Wie
       gut die Idee ist, das Wort Zukunft in die Mehrzahl zu setzen, wird sich
       wohl erst in ebenjener zeigen. Dann nämlich, wenn einzuschätzen ist, ob die
       jährlich angepeilten 200.000 BesucherInnen auch tatsächlich kommen.
       
       Weniger ungewiss ist die Frage, wie gut das [2][Lollapalooza-Festival ] am
       kommenden Wochenende besucht sein wird – Antwort: sehr gut. Zum zweiten Mal
       nach 2018 findet das Festival im Olympiastadion und dem angrenzenden
       Olympiapark statt. Für eine schlechte Idee halten das vor allem die
       AnwohnerInnen, im Vorfeld wird sich munter über den vermutlich entstehenden
       Lärm beschwert. BesucherInnen können sich jedenfalls freuen, es treten jede
       Menge internationale Chart-Größen auf – zum Beispiel Billie Eilish, Alan
       Walker und die Swedish House Mafia. Und für alle unzufriedenen
       AnwohnerInnen eine gute Idee zum Abschluss: Ohropax.
       
       2 Sep 2019
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Lukas Waschbüsch
       
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