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       # taz.de -- Rettungsschiff „Open Arms“: Spanien schickt Marineschiff
       
       > Ein spanisches Kriegsschiff soll sich auf den Weg zu dem Rettungsschiff
       > vor Lampedusa machen. Es soll die Geretteten nach Mallorca bringen.
       
   IMG Bild: Rettung ist in Sicht für die Menschen auf der „Open Arms“
       
       Madrid ap | Die spanische Regierung schickt ein Marineschiff zu dem vor der
       italienischen Insel Lampedusa ankernden Rettungsschiff „Open Arms“. Das
       Kriegsschiff „Audaz“ werde vermutlich nicht vor Freitag in Lampedusa
       ankommen und anschließend die „Open Arms“ mit Dutzenden Migranten und
       Flüchtlingen an Bord zur spanischen Insel Mallorca eskortieren, teilte der
       kommissarische Ministerpräsident Pedro Sánchez am Dienstag mit.
       
       Die Migranten harren seit 19 Tagen auf der „Open Arms“ aus. Mindestens 15
       von ihnen waren am Dienstag [1][über Bord gesprungen], um Lampedusa
       schwimmend zu erreichen. Sie wurden von der Küstenwache gerettet und auf
       die Insel gebracht.
       
       Der italienische Innenminister [2][Matteo Salvini hat der „Open Arms“
       untersagt], in einen italienischen Hafen einzufahren. Sechs andere
       europäische Länder haben zugesagt, die Migranten aufzunehmen.
       
       Die Situation auf der „Open Arms“ nahm am Dienstag dramatische Züge an, als
       zunächst einer und dann immer mehr Migranten ins Wasser sprangen. Ähnliches
       war bereits am Sonntag geschehen. Lampedusa liegt nur einige hundert Meter
       entfernt und ist von der „Open Arms“ aus deutlich zu erkennen. Auf Videos
       war zu sehen, wie die Migranten mit orangefarbenen Rettungswesten im Wasser
       schwimmen; manche in Gruppen, manche allein.
       
       ## Die Situation bleibt heikel
       
       Nachdem die Küstenwache den ersten Migranten rettete, weigerte dieser sich,
       zurück auf das Rettungsschiff zu gehen. Stattdessen wurde er auf die Insel
       transportiert. Das brachte danach weitere Menschen dazu, ebenfalls über
       Bord zu gehen, wie ein Reporter des spanischen Rundfunksenders TVE auf der
       „Open Arms“ berichtete. Die ins Wasser Springenden seien „verzweifelt und
       werden verrückt“, beschrieb er die Lage.
       
       Alle 15 seien von der Küstenwache in Sicherheit und nach Lampedusa gebracht
       worden, meldete die Hilfsorganisation Open Arms im Anschluss. Damit sind
       noch 83 Migranten an Bord, wo die hygienischen Bedingungen immer schlechter
       werden und die psychische Belastung wächst.
       
       Die Sprecherin von Open Arms, Laura Lanuza, berichtete unter Verweis auf
       Besatzungsmitglieder, die Situation an Bord bleibe heikel. Migranten, die
       sich noch auf dem Boot befänden, drohten damit, ebenfalls ins Wasser zu
       springen.
       
       20 Aug 2019
       
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