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       # taz.de -- Erneuter Luftangriff im Jemen: Mehr als 60 Menschen getötet
       
       > Das saudisch angeführte Militärbündnis flog einen schweren Luftangriff im
       > Südwestjemen. Getroffen wurde ein von den Huthi-Rebellen betriebenes
       > Gefängnis.
       
   IMG Bild: Im Jemen ein leider vertrauter Anblick: zerstörte historische Gebäude nach einem Luftangriff in Sanaa (Archivbild vom 7. August)
       
       Sanaa dpa/ap | Bei einem Luftangriff im Südwesten des [1][Jemens] sind nach
       Angaben der Huthi-Rebellen mindestens 60 Menschen getötet worden, die von
       ihnen gefangengehalten wurden. Weitere 50 Personen seien verletzt worden,
       als Kampfflugzeuge ein Gebäude in der Provinz Dhamar bombardierten, das von
       den Huthis als Gefängnis genutzt wurde, sagte ein Sprecher des von den
       Huthis kontrollierten Gesundheitsministeriums am Sonntag dem Fernsehsender
       al-Masirah.
       
       Unabhängig bestätigen ließen sich die Zahlen zunächst nicht. Die von
       Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition, [2][die gegen die Huthis im
       Jemen kämpft], bestätigte einen Angriff in Dhamar. Die Attacke habe ein
       Lager für Drohnen und Raketen getroffen, hieß es in einer Mitteilung der
       Koalition. Der Angriff sei in Einklang mit internationalem Recht erfolgt.
       
       Augenzeugen berichteten, dass Kampfflugzeuge etwa acht Angriffe auf das
       Gebäude geflogen hätten. Ein Sprecher des Gefangenenkomitees der Huthis
       sagte, der saudischen Koalition sei bekannt gewesen, dass in dem Gebäude
       Gefangene festgehalten wurden.
       
       Die von [3][Saudi-Arabien] angeführte Koalition bekämpft seit 2015 die vom
       Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen. Sie hatten zuvor große Teile
       des Nordjemens inklusive der Hauptstadt Sanaa unter ihre Kontrolle
       gebracht.
       
       Zuletzt hatten sich allerdings Risse in dem Bündnis gezeigt: Die
       Vereinigten Arabischen Emirate, formal ein Mitglied der Koalition,
       unterstützten Separatisten, die im Süden des Jemens Gebiete unter ihre
       Kontrolle brachten und Regierungstruppen bekämpften. Am Donnerstag hatten
       Kampfflugzeuge der Emirate jemenitische Regierungstruppen angriffen.
       Mindestens 30 Soldaten wurden dabei getötet. Die Soldaten waren auf dem Weg
       nach Aden gewesen, wo Regierungstruppen gegen Separatisten kämpften. Nach
       Darstellung der Emirate galten die Luftangriffe „Terroristen“ und waren
       eine Reaktion auf Angriffe auf das Militärbündnis.
       
       1 Sep 2019
       
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