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       # taz.de -- Klimafreundliches Fortbewegen: Schweden fliegen immer weniger
       
       > Fliegen? Nein danke! Im Heimatland von Klimaaktivistin Greta Thunberg
       > sinkt die Zahl der Inlandsflüge um 10 Prozent.
       
   IMG Bild: In Schweden unbeliebt: Flugzeug vor Kondensstreifen
       
       Stockholm taz | Immer mehr SchwedInnen halten es wie Greta Thunberg:
       „[1][Fliegen? Nein danke!]“. Vor allem der Inlandsflugverkehr nimmt ab. Die
       Zahl der innerschwedischen Flugreisen war im August 10 Prozent geringer als
       im Vorjahresmonat. Das teilte der staatliche Flughafenbetreiber
       [2][Swedavia] nun mit.
       
       Diese Tendenz scheint stabil: In den ersten acht Monaten gab es 9 Prozent
       weniger Inlandsflüge. Am deutlichsten ist der Trend bei Zielen, für die die
       Bahn – deren Passagierzahlen stiegen 2019 bislang um 8 Prozent – eine echte
       Alternative ist. Die Zahl der Inlandsflüge am Flughafen in Göteborg
       schrumpfte um 15 Prozent.
       
       „Es ist klar, dass die Klimadebatte dabei eine Rolle spielt“, sagt die
       dortige Flughafenchefin, Anna Strömwall: „Und wir begrüßen die Debatte. Der
       Flugverkehr muss sich umstellen.“ Ein Schrumpfen um 10 Prozent jeden Monat
       sei eine „enorme Zahl“, meint Branchenanalyst Hans Jørgen Elnæs.
       
       Bislang habe man so abrupte Verschiebungen eigentlich nur bei Kriegen,
       Naturkatastrophen oder anderen Krisen erlebt. Weniger Passagiere führten zu
       sinkenden Einnahmen für die Flughäfen, was die über steigende Abgaben
       kompensieren müssten, die die Fluggesellschaften wiederum über erhöhte
       Ticketpreise an die Passagiere weitergeben würden – was zu einem weiteren
       Rückgang führen könne.
       
       ## Zahl der Auslandsflüge sinkt nur schwach
       
       Die Zahl von Auslandsflügen sank in Schweden nur wenig: Im Juli um 2, im
       August um 1 Prozent. Auch der Flughafen Kopenhagen-Kastrup, von dem viele
       SchwedInnen ihre Auslandsreisen starten, verzeichnete ein leichtes Minus.
       Verglichen mit dem Wachstum um insgesamt 40 Prozent für schwedische
       Auslandsflüge zwischen 2012 und 2018 scheinen aber auch diese Zahlen eine
       Trendwende zu signalisieren.
       
       Breite sich diese „Flugscham“ aus, werde dies zu einer „[3][großen
       Bedrohung für die europäische Luftverkehrsbranche]“, zitierte die
       Nachrichtenagentur Reuters vergangene Woche Alexandre de Juniac, Direktor
       der Branchenorganisation IATA. Es sei zu erwarten, dass sich diese Bewegung
       auch auf andere Teile der Welt ausbreiten werde: „Und je mehr die Stimmung
       gegen die Luftfahrt wächst, desto eifriger werden die Regierungen sein,
       diese Branche zu besteuern.“
       
       Mit sinkenden Inlandsflugzahlen steht Schweden im Norden nicht mehr allein.
       Viele dänische Unternehmen haben beschlossen, dass Dienstreisen unter 5
       Stunden nicht mehr per Flug absolviert werden sollen, was den
       innerdänischen Flugverkehr um über 5 Prozent minderte. In Norwegen gab es
       statt des erwarteten weiteren Wachstums einen Rückgang von 2,5 Prozent.
       
       12 Sep 2019
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://twitter.com/gretathunberg/status/1030466257320128512
   DIR [2] https://www.swedavia.se/om-swedavia/swedavias-nyhetsrum/
   DIR [3] https://www.reuters.com/article/us-airlines-iata-environment/flight-shaming-threatens-air-travel-demand-beyond-europe-iata-chief-idUSKCN1VP04P
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Reinhard Wolff
       
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