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       # taz.de -- Trumps Plan einer Grenzbarriere: Pentagon gibt Milliarden für Mauer
       
       > Mit dem Geld sollen 280 Kilometer der US-Grenze zu Mexiko dichtgemacht
       > werden. Die Demokraten sprechen von „Missbrauch“ des
       > Verteidigungsbudgets.
       
   IMG Bild: Endgültig abgeriegelt: Arbeiter errichten im Dezember 2018 einen Abschnitt der US-Grenzmauer
       
       Washington afp | US-Präsident [1][Donald Trump] erhält mehrere Milliarden
       Dollar für den Bau seiner lange geplanten Grenzmauer zu Mexiko. Das
       US-Verteidigungsministerium gab am Dienstag 3,6 Milliarden Dollar (3,3
       Milliarden Euro) für das Vorhaben Trumps frei. Damit soll ein
       Mauerabschnitt von 280 Kilometern Länge finanziert werden. Die Gelder aus
       dem Haushalt des Verteidigungsministeriums werden aus
       Infrastrukturprojekten abgezogen. Die Demokraten sprach von einem
       „Missbrauch“ des Verteidigungsbudgets.
       
       Verteidigungsminister Mike Esper habe die Umschichtung der Mittel aus dem
       Etat des Pentagon für 2019 genehmigt, sagte Ministeriumssprecher Jonathan
       Hoffmann am Dienstag. Die Gelder stammen demnach aus Haushaltsmitteln für
       127 Neubau- und Renovierungsprojekte militärischer Einrichtungen der USA im
       In- und Ausland. Diese sollen nun verschoben werden.
       
       Der Schritt war nach einer Entscheidung des Supreme Court von Ende Juli
       möglich geworden. Das Oberste Gericht der USA hatte damals die
       vorhergehende Entscheidung eines Bundesrichters aufgehoben, der Trump die
       Nutzung von Mitteln aus dem Pentagon für den Bau neuer Absperrungen an der
       Grenze zu Mexiko untersagt hatte.
       
       Nach Angaben des Beauftragten für innere Sicherheit im Pentagon, Kenneth
       Rapuano, sollen die Gelder zum einen für den Ausbau bereits bestehender
       Grenzanlagen verwendet werden. Zum anderen sollen damit neue Absperrungen
       errichtet werden. In Betracht kommen demnach die Gegenden in der Nähe von
       Yuma im Bundesstaat Arizona, El Centro und San Diego in Kalifornien sowie
       Laredo und El Paso in Texas.
       
       ## „Ein Schlag ins Gesicht“
       
       Die Opposition reagierte empört auf die Entscheidung des Pentagon. Der Chef
       der Demokraten im Senat, Chuck Schumer, warf Trump vor, mit dem
       Mauerbau-Projekt sein „Ego zu stärken“. Der Abzug von Mitteln aus
       Infrastrukturvorhaben sei ein „Schlag ins Gesicht“ der
       [2][US-Streitkräfte].
       
       Trump fordert seit Jahren den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko. Er
       begründet dies mit dem „Kampf gegen illegale Einwanderung und
       Drogenschmuggel“. Der US-Kongress hatte ihm die Milliarden dafür aber
       verwehrt. Trump rief deswegen im Februar den Notstand aus, um sich die
       Gelder aus bestehenden Etatposten zu besorgen.
       
       Das Verteidigungsministerium gab in zwei Etappen 2,5 Milliarden Dollar für
       neue Absperrungen an der Grenze frei – unter anderem, um ein 125 Kilometer
       langes Teilstück der Grenzanlage in den Bundesstaaten Arizona und Texas zu
       ersetzen. Diese Gelder wurden im Mai durch die einstweilige Verfügung eines
       Bundesrichters blockiert.
       
       4 Sep 2019
       
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