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       # taz.de -- Einzelne dürfen „Alan Kurdi“ verlassen: Hickhack vor Malta
       
       > Das Rettungsschiff meldet einen Suizidversuch an Bord. Kurz darauf dürfen
       > einige Gerettete in Malta an Land. Auf dem Mittelmeer gibt es derweil
       > weitere tragische Szenen.
       
   IMG Bild: Sie müssen weiter warten: Geflüchtete an Bord der „Alan Kurdi“
       
       Rom dpa | Malta hat nach tagelanger Blockade weitere Migranten von Bord des
       deutschen Rettungsschiffes „Alan Kurdi“ geholt. Die Armee habe in der Nacht
       zum Montag drei Menschen von dem Schiff der deutschen Hilfsorganisation
       Sea-Eye aufgenommen, sagte eine Sprecherin der Streitkräfte. Sea-Eye sprach
       bei der Evakuierung von „kritischen Notfällen“. Nun sind noch fünf
       Migranten auf der „Alan Kurdi“, die vor rund zehn Tagen insgesamt 13
       Menschen gerettet hatte.
       
       Zuletzt wurde die Situation an Bord des Schiffs immer dramatischer. Einer
       der acht Migranten, [1][die seit dem 31. August auf hoher See festsitzen],
       habe versucht, über Bord zu springen, teilte der Sprecher des Regensburger
       Vereins Sea-Eye, [2][Gorden Isler, am Sonntag via Twitter mit]. Der Vorfall
       wurde als Selbstmordversuch beschrieben. Das Schiff liegt etwa 35 Kilometer
       südlich von Malta und hat keine Erlaubnis, einen sicheren Hafen
       anzusteuern. Der Einsatzleiter der „Alan Kurdi“ warte dringend auf eine
       Antwort der maltesischen Rettungsleitstelle.
       
       In einer Meldung an die maltesischen Behörden hieß es, es handele sich um
       einen 17-jährigen Tunesier mit Anzeichen von „Magersucht, zunehmender
       geistiger Instabilität, Depression/Aggression“. Vor ihm soll bereits ein
       anderer Jugendlicher einen Selbstmordversuch unternommen haben. Dieser und
       vier weitere Migranten durften inzwischen in Malta an Land gehen. Das
       Rettungsschiff hatte am 31. August 13 Menschen aus einem überladenen
       Holzboot geborgen, unter ihnen acht Minderjährige.
       
       ## SOS Méditerranée rettet 50 Menschen vor Libyen
       
       Isler erklärte, Sea-Eye habe eine Petition bei einem maltesischen Gericht
       eingereicht, in der Hoffnung, dass die Richter die maltesischen Behörden
       zum Handeln zwingen. „Warum diese Gefahr, diese Demütigung und dieses
       unnötige Leiden?“, so der Sprecher. Italien und Malta haben in den letzten
       Monaten immer wieder Rettungsschiffe abgewiesen.
       
       Unterdessen nahm [3][das Rettungsschiff „Ocean Viking“] der
       Hilfsorganisationen Ärzte ohne Grenzen und SOS Méditerranée vor der Küste
       Libyens 50 Migranten auf, darunter zwölf Minderjährige und eine schwangere
       Frau. Ihr Boot sei in internationalen Gewässern in Seenot geraten, teilten
       die Betreiber mit. Die Rettung habe fast drei Stunden gedauert.
       
       9 Sep 2019
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Noch-acht-aus-Seenot-Gerettete-an-Bord/!5624040
   DIR [2] https://twitter.com/seaeyeorg/status/1170764990908907521?s=20
   DIR [3] https://sosmediterranee.de/sos-heisst-ocean-viking/
       
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