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       # taz.de -- Trump, Selenski und die Biden-Affäre: Männer von gestern
       
       > Trump soll versucht haben, seinem Konkurrenten Joe Biden zu schaden.
       > Tatsächlich muss man sich eine Alternative zu beiden Männern wünschen.
       
   IMG Bild: Trump sollte sich gut überlegen, wen er tatsächlich fürchten muss
       
       Es ist mehr als klammheimliche Freude, es ist geradezu offener Jubel, der
       aus dem Anti-Trump-Lager in den Vereinigten Staaten angesichts der jüngsten
       Affäre des US-Präsidenten Donald Trump erschallt. Jetzt habe man ihn dabei
       erwischt, dass er eine ausländische Regierung – die der Ukraine – gedrängt
       habe, gegen [1][einen politischen Gegner] – den demokratischen
       Präsidentschaftsbewerber Joe Biden – aktiv zu werden.
       
       Nach Trumps sexistischen Ausfällen im Wahlkampf von 2016, nach den
       fragwürdigen Kontakten seiner damaligen Mitarbeiter zu russischen Stellen,
       nach [2][den Versuchen Trumps, die Untersuchung darüber durch
       Sonderermittler Robert Muller zu behindern], sei das Maß nun voll. Trump
       müsse seines Amtes enthoben werden. Doch es bleibt dafür die kaum
       überwindbare Hürde, dass dies nur mit einer Zweidrittelmehrheit im US-Senat
       machbar ist.
       
       Trump verspottet Obamas treuen Vize zwar als „sleepy Joe“, doch Biden führt
       immerhin das Bewerberfeld der Demokraten an mit knapp über 20 Prozent in
       den Umfragen. Trump sollte sich jedoch nicht allzu viele Sorgen über Biden
       machen. Es gibt gute Gründe, warum der nicht klarer vorne liegt: Immer
       wieder hat er sich in den Debatten mit seinen Konkurrent:innen verheddert
       oder wurde in die Defensive gedrängt.
       
       Er ist vor allem ein Mann der Vergangenheit in einer Zeit, in der ein
       beträchtlicher Teil der Demokratischen Partei nach neuen Antworten auf die
       Probleme des Landes sucht. Zu nennen sind nur die absurde
       Gesundheitspolitik, Einwanderung, der Waffenwahn oder die schreiende
       Umverteilung des Reichtums von unten nach oben. Und vor allem die Fixierung
       auf fossile Brennstoffe: Die junge Schüler:innengeneration hat auch in
       vielen Städten der USA am Freitag gezeigt, dass ihr Land eine radikal
       andere Klimapolitik braucht.
       
       Für die Präsidentenwahl am 3. November 2020 kann man den USA nur eines
       wünschen: eine Alternative zu Donald Trump wie auch zu Joe Biden.
       
       22 Sep 2019
       
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