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       # taz.de -- Basketball-Standort Braunschweig: Streit bei den Löwen
       
       > Basketball-Star Dennis Schröder begann bei den Löwen Braunschweig und ist
       > heute Gesellschafter bei seinem alten Club. Jetzt gibt’s Ärger.
       
   IMG Bild: Hat es weit gebracht: der Braunschweiger Dennis Schröder, hier bei der Basketball-WM in China
       
       Hamburg taz | Ausgemalt hatte sich Dennis Schröder das anders. Eigentlich
       wollte der beste deutsche Basketballer gestern im Endspiel der WM um Gold
       spielen. Vor dem Turnier in China hatte er selbstbewusst erklärt, dass die
       deutsche Mannschaft vor niemandem Angst haben müsse.Nur: Das DBB-Team ist
       schmählich gescheitert.
       
       Schon nach den ersten beiden Niederlagen gegen Frankreich und die
       Dominikanische Republik war alles vorbei – auch, weil Schröder in seiner
       Spielweise überdrehte, sich in Einzelaktionen verhedderte, er offenbar
       seinem Status als NBA-Star der Oklahoma City Thunder gerecht werden wollte.
       
       Und dann entspann sich während der WM über die Distanz von gut 7.500
       Kilometern hinweg ein mit vielen Ausrufezeichen geführter Streit zwischen
       dem 25-Jährigen und den Verantwortlichen bei den Löwen Braunschweig. Bei
       jenem Bundesligaclub begann einst die Karriere des Sohnes der Stadt.
       
       Anteil daran hatte Liviu Calin, der Schröder im Alter von elf Jahren auf
       einem Freiplatz entdeckte und zum Probetraining einlud. Kürzlich aber haben
       sich die Löwen von ihrem Talentförderer und Co-Trainer aus bislang noch
       unbekannten Gründen getrennt: Beide Seiten trafen sich vor dem
       Arbeitsgericht.
       
       ## Protestnote via Internet
       
       Genau darüber geriet Schröder, der im Frühjahr 2018 Gesellschafter bei den
       Löwen und ein halbes Jahr später mit seinem Modelabel auch Sponsor wurde,
       derart in Rage, dass er via sozialer Medien eine Protestnote in die Welt
       sandte. „Euer Ernst? Schämt euch!“, schrieb er. „Wegen ihm gibt es euren
       Standort nur in der heutigen Form!!! Wir steigen zusammen auf, und wir
       fallen zusammen. Wer Liviu nicht respektiert, respektiert auch mich nicht.“
       
       Nach dem Sieg gegen Senegal legte Schröder nach: „Ich bin Gesellschafter,
       es sollte mit mir telefoniert werden, bevor so eine Entscheidung öffentlich
       wird. Das ist nicht passiert, und Konsequenzen werden kommen.“
       
       ## Fortsetzung folgt
       
       Darauf reagierte Paul Anfang, der Aufsichtsratschef der Löwen. In einer
       Mitteilung schrieb er: „Dennis Schröder war frühzeitig über sein
       Management, sprich seinen Bruder Cheyassin Secka, in alle Details der
       Personalentscheidung schriftlich und demzufolge nachweislich eingebunden.“
       Sollte Schröder als Gesellschafter aufhören und sein Geld aus dem Club
       herausziehen, dann werde dies „weder den Basketball-Standort Braunschweig
       noch seine jüngste Erfolgsgeschichte, die wir natürlich fortführen wollen,
       gefährden“, schrieb Anfang. „Wir können auf eine starke finanzielle Basis
       der Hauptsponsoren bauen, zu denen Dennis Schröder im Übrigen nicht
       gehört.“
       
       Das dürfte nicht das letzte Wort gewesen sein. Schröder hatte schon vor der
       Clubmitteilung erklärt, dass etwas „Größeres“ von ihm kommen werde.
       
       16 Sep 2019
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Christian Görtzen
       
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