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       # taz.de -- Drohung gegen Anwältin Başay-Yıldız: Wohl wieder ein Drohschreiben
       
       > Die Frankfurter Anwältin Başay-Yıldız habe wieder ein Fax bekommen,
       > berichtet der Hessische Rundfunk. Der Absender nehme Bezug auf den Mord
       > an Lübcke.
       
   IMG Bild: Wird immer wieder bedroht: Seda Başay-Yıldız
       
       Berlin taz | Die Frankfurter Anwältin Seda Başay-Yıldız ist nach
       Medienangaben erneut bedroht worden. Unbekannte hätten drei Tage nach dem
       Anschlag auf den Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU) ein Fax
       an die Juristin adressiert, [1][berichtete der Hessische Rundfunk (HR) am
       Montag.] Der oder die Verfasser hätten darin sinngemäß angedroht, den
       Politiker getötet zu haben und die Anwältin als Nächstes im Visier zu
       haben. Başay-Yıldız habe das Fax am 5. Juni erhalten.
       
       Auch dieses Schreiben war den Angaben zufolge erneut mit „NSU 2.0“
       gezeichnet. Dies war auch bei den Drohbriefen der Fall, die Unbekannte der
       Anwältin zuvor geschrieben hatten.
       
       Başay-Yıldız erhielt seit August 2018 zahlreiche Drohfaxe, die mit „NSU
       2.0“ unterzeichnet waren. Darin wird der Anwältin und ihrer Familie massiv
       Gewalt angedroht. Angeführt wurden auch ihre Privatadresse und die Namen
       von Familienangehörigen, die öffentlich nicht bekannt sind. Die Daten
       wurden zuvor auf einem Computer in einem Frankfurter Polizeirevier
       abgerufen. Der Fall löste eine Polizeiaffäre aus.
       
       Aus dem neuerlichen Drohschreiben würde nicht klar, ob der Verfasser
       tatsächlich über Täterwissen im Fall des ermordeten Lübcke verfügt,
       berichtet der HR. Es sei auch nicht ersichtlich, ob es Verbindungen nach
       Kassel gibt und ob sich eine rechte Struktur gebildet hat. Möglich wäre
       auch, dass ein rechter Trittbrettfahrer den Mord an Lübcke für seine Zwecke
       nutzt, um der Anwältin Angst zu machen.
       
       Am 2. Juni 2019 wurde Lübcke vor seinem Wohnhaus im hessischen
       Wolfhagen-Istha durch einen Kopfschuss getötet. [2][Der Rechtsextremist
       Stephan Ernst gilt als dringend tatverdächtig.] Bereits der NSU hatte den
       CDU-Politiker schon Jahre zuvor auf einer Feindesliste geführt.
       
       16 Sep 2019
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.hessenschau.de/gesellschaft/nach-luebcke-mord--weitere-drohschreiben-an-frankfurter-anwaeltin-aufgetaucht,neuer-drohbrief-100.html
   DIR [2] /Mordfall-Walter-Luebcke/!5604826
       
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