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       # taz.de -- Neue Eigentümer für den Berliner Verlag: „Berliner Zeitung“ verkauft
       
       > DuMont verkauft den Berliner Verlag an ein Ehepaar. Die Zukunft der
       > „Berliner Zeitung“ und des „Berliner Kuriers“ sind ungewiss.
       
   IMG Bild: Bald nicht mehr gedruckt?
       
       BERLIN taz | [1][Die Unternehmensgruppe DuMont] trennt sich nach zehn
       Jahren vom Berliner Verlag, zu dem die Berliner Zeitung und der Berliner
       Kurier gehören. Auch das Berliner Abendblatt wird verkauft. Neue Eigentümer
       werden das Ehepaar Silke und Holger Friedrich mit ihrer familieneigenen
       Holding, teilte DuMont am Dienstagvormittag mit.
       
       Die [2][drei gedruckten Zeitungen] finden vor allem im ehemaligen Ostteil
       der Stadt Verbreitung. Der Verkauf muss noch vom Bundeskartellamt genehmigt
       werden. Über den Kaufpreis wurde wohl Stillschweigen vereinbart. Die
       Mitarbeiter wurden am Dienstag über den Verkauf unterrichtet. DuMont hatte
       den Berliner Verlag 2009 von der Mecom Group übernommen, hinter der ein
       britischer Investor stand.
       
       Die neuen Eigentümer Silke und Holger Friedrich wollen nach eigenen Angaben
       vor allem die digitale Weiterentwicklung der Titel vorantreiben. „Wir
       möchten das Profil des Berliner Verlags stärken und mit einer
       versachlichten, faktenbasierten Berichterstattung den politischen und
       gesellschaftlichen Diskurs für Berlin und aus Berlin heraus bereichern“,
       teilt Holger Friedrich mit.
       
       ## Neu in der Medienwelt
       
       Dazu gehörten die durchgängige Digitalisierung der Angebote und die
       Ausrichtung des Verlags auf zukunftsfähige Formate. „Mit konsequent digital
       ausgerichteten Angeboten und einer tiefgehenden Aufarbeitung
       gesellschaftlich relevanter Themen möchten wir ein breiteres Publikum
       ansprechen“, sagte Friedrich.
       
       Wie sich der Verkauf auf Stellen und Mitarbeiter des Berliner Verlags
       auswirkt, ist unklar. Die ehemalige Betriebsratsvorsitzende und heutige
       Landesvorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union,
       Renate Gensch, warnt im Gespräch mit der taz vor dem Abbau von Stellen.
       „[3][Ich habe schon lange die Befürchtung], dass die Printzeitung
       abgeschafft werden soll“, sagt Gensch. Die Druckerei, die mit zur
       Verkaufsmasse gehört, habe rund 200 Mitarbeiter. Die starke digitale
       Ausrichtung der Übernahme könnte eine solche Einstellung der Printzeitungen
       vorbereiten.
       
       Die beiden neuen Eigentümer sind neu in der Medienwelt. Silke Friedrich
       leitet eine internationale Privatschule in Berlin mit über 1.000 Schülern.
       Gemeinsam mit einem Loveparade-Gründungsmitglied hatte sie zudem das
       „ewerk“ zu einem Veranstaltungsort gemacht. Ihr Mann Holger Friedrich
       gründete 2009 einen Tech-Thinktank. Zuvor war er unter anderem Vorstand der
       Software AG und Partner bei McKinsey.
       
       17 Sep 2019
       
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