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       # taz.de -- Andreas Scheuer und die Pkw-Maut: Wer lügt, muss gehen
       
       > Sollte der Verkehrsminister gelogen haben, müssen Union und SPD
       > Konsequenzen ziehen. So eine dreiste Fehlerkorrektur dürfen sie nicht
       > akzeptieren.
       
   IMG Bild: Ist dieser Mann integer?
       
       Es könnte eng werden für Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer. Grüne,
       Linkspartei und FDP sind nicht dazu bereit, die Pkw-Maut-Affäre auf sich
       beruhen zu lassen. Es ist richtig, dass sie sich am Dienstag auf die
       [1][Einrichtung eines Untersuchungsausschusses] zur Aufklärung dieses
       Desasters geeinigt haben.
       
       Dass das Verkehrsministerium die Verträge mit den Mautbetreibern noch vor
       der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs über die Rechtmäßigkeit
       ebendieses Auftrags geschlossen hat, kostet die BundesbürgerInnen
       möglicherweise einen dreistelligen Millionenbetrag.
       
       Scheuer wollte die Straßenabgabe für Pkws aus dem Ausland zeitlich so
       takten, dass mögliche Pannen bei der Einführung nicht in den Wahlkampf
       fallen konnten. Ein Scheitern vor dem Europäischen Gerichtshof konnte oder
       wollte sich Scheuer wohl schlicht nicht vorstellen. Für viele
       ZeitgenossInnen ist allein dieses Wunschwelt-Entscheiden Grund genug für
       einen Rücktritt.
       
       Doch Scheuers KollegInnen aus der Union tun so, als ginge es um ein
       Kavaliersdelikt. Auch die Koalitionspartnerin SPD sieht nach diesem Fiasko
       erstaunlicherweise keinen Handlungsbedarf. Scheuer profitiert davon, dass
       die SPD zurzeit sehr mit sich selbst beschäftigt ist. Auch deshalb hat er
       die akute Phase der Affäre mit nur kleinen Blessuren überstanden.
       
       Aber die Haltung von ParteifreundInnen und Koalitionspartnerin könnte sich
       ändern. Im Untersuchungsausschuss geht es [2][um mehr als eine
       Fehlentscheidung]: Es geht um die Integrität des deutschen
       Verkehrsministers. Der Ausschuss muss klären, ob Scheuer gelogen hat. Die
       Mautbetreiber sollen angeboten haben, die Vertragsunterzeichnung zu
       verschieben. Scheuer bestreitet das. Im Raum steht der Verdacht, dass
       Scheuer die Betreiber aufgefordert hat, ihr Angebot zu verschweigen – was
       Scheuer auch bestreitet.
       
       Sollte er gelogen haben, dann müssen die Union und die SPD Konsequenzen
       ziehen. So eine dreiste Form der Fehlerkorrektur können und dürfen sie
       nicht akzeptieren.
       
       15 Oct 2019
       
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   DIR Anja Krüger
       
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